Temperatursturz, Gewitter und Starkregen möglich

Brisante Unwetter-Lage: Muss Berlin jetzt auch mit einer Flut-Katastrophe rechnen?

Bis Ende Juli ist kein stabiles Sommerwetter in Sicht: Was uns nun bevorsteht.

Teilen
Der Deutsche Wetterdienst hält auch in Berlin Unwetter für möglich - allerdings lokal begrenzt.  
Der Deutsche Wetterdienst hält auch in Berlin Unwetter für möglich - allerdings lokal begrenzt. dpa/Paul Zinken

Extrem-Wetter in Deutschland mit fatalen Folgen: Tote und Dutzende Vermisste in Westdeutschland – bislang ist unsere Region noch glimpflich davon gekommen. Doch die Wetterlage bleibt brisant: Auch für Donnerstagnachmittag und das Wochenende sieht der Deutsche Wetterdienst (DWD), weiterhin die Gefahr, dass es auch in Berlin und Brandenburg lokal eng begrenzt zu Unwettern kommen kann. Die instabile Wetterlage macht es allerdings schwer, präzise Vorhersagen zu machen, wo sich Gewitterzellen mit örtlich verheerenden Auswirkungen bilden. Tatsächlich könnte das Wochenende vielerorts in unserer Region angenehm sommerlich bleiben.

Verantwortlich dafür ist eine extreme Luftmassengrenze zwischen dem Unwetter-Tief Bernd, das sich südostwärts verlagert, und mehreren Hochdruckgebieten. Wo die Luftmassen aufeinanderprallen, kann es gewaltig knallen. Das erwartet der DWD am Donnerstagnachmittag, wieder lokal eng begrenzt mit unwetterartigem Starkregen bis zu 40 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit, Hagel und kräftigen Sturmböen bis zu 85 km/h. Bis zum Mittag hatte der DWD allerdings noch keine Unwetterwarnung herausgegeben.

Die Höchstwerte steigen im Tagesverlauf noch auf bis zu 28 Grad und vielerorts bleibt es trocken. In der Nacht geht die Gewitter- und Schauerneigung zurück. Im Nachtverlauf kann sich stellenweise Dunst oder Nebel bilden. Die Nacht bleibt mit Tiefstwerten zwischen 15 und 18 Grad mild.

Unwetter am Freitagnachmittag im Westen Brandenburgs erwartet

Für den Freitagnachmittag erwartet der DWD erneut kräftige Schauer und Gewitter mit Hagel und Sturmböen, und zwar vor allem im Westen der Region, während die Sonne im Osten sich länger halten wird. Wo genau die Luftmassengrenze verlaufen wird und wo sich Unwetter bilden, bleibt offen. Die Höchstwerte steigen auf bis zu 30 Grad. Schauer und Gewitter flauen in der Nacht zu Sonnabend ab, mit bis zu 20 Grad bleibt die Nacht stellenweise tropisch warm. Und wieder bildet sich örtlich Nebel oder Hochnebel.

Instabile Wetterlage auch am Sonnabend bei bis zu 30 Grad schwüler Hitze: Es bleibt wechselnd bis stark bewölkt, örtlich fallen Schauer, die am Nachmittag auf kräftig ausfallen und in die Gewitter eingelagert sein können. Für den Nordwesten erwartet der DWD ab Nachmittag nachlassende Schauer und Auflockerungen, in der Prignitz kommt zu Abend die Sonne wieder heraus. Die Schauer und Gewitter verlagern sich auf den Südosten Brandenburgs, bis sie auch dort bis zum Sonntagmorgen abflauen. Die Tiefstwerte fallen nicht unter 15 Grad.

Neue Woche startet in Berlin und Brandenburg mit Temperatursturz

Das Wetter beruhigt sich am Sonntag: Es bleibt trocken bei wenigen Wolken, die sich bis zum Abend auflösen. Die Höchstwerte bleiben angenehm sommerlich zwischen 25 und 28 Grad, die Nacht wird mild bei Werten zwischen 13 und 16 Grad.

Der Trend für die kommende Woche lässt einen deutlichen Rückgang der Temperaturen erwarten: Die Woche startet mit Höchstwerten knapp über der 20-Grad-Marke. Im Wochenverlauf schießen sie jedoch rasch wieder nach oben. Neue Unwetter sind zunächst nicht in Sicht, jedoch rechnet Diplom-Meteorologe Dominik Jung (wetter.net) damit, dass wir uns weiterhin keine Hoffnung auf stabiles Hochdruck-Wetter machen können: „Die Trends bis Ende Juli deuten darauf hin, dass diese Unwetterlagen immer wieder auftreten werden.“