Viele Menschen nutzten das neue 9-Euro-Ticket - doch seit dem 1. September gilt es nicht mehr.
Viele Menschen nutzten das neue 9-Euro-Ticket - doch seit dem 1. September gilt es nicht mehr. dpa/Monika Skolimowska

Das 9-Euro-Ticket ist Geschichte – nach dem Sommer der Freiheit mit dem Billig-Fahrschein erwartet die Menschen in Deutschland nun wieder die harte Realität am Ticket-Automaten. Trotz des großen Erfolgs sind die Öffis nun wieder teurer. Muss man das akzeptieren? Nein – zumindest, wenn es nach den Organisatoren des „9-Euro-Fonds“ geht. Mit der Aktion setzen Fans der Billig-Fahrten das 9-Euro-Ticket auf eigene Faust fort. Wie das geht, verraten sie auf ihrer Website.

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Der 9-Euro-Fonds soll kein Ticket sein, sondern eine Art Versicherung. Das Prinzip: Jeder, der mitmachen will, kann sich online registrieren, zahlt dann 9 Euro im Monat. Dann heißt es: Fahren ohne Fahrschein! Wer beim Schwarzfahren erwischt wird, kann die Rechnung über die Strafzahlung dann wiederum beim 9-Euro-Fonds einreichen, die Erstattung wird aus dem Pott übernommen.

9-Euro-Ticket: So soll der Billig-Fahrschein fortgesetzt werden

„Die Mehrheit der Bevölkerung und Verkehrsverbünde sprechen sich klar für das 9-Euro-Ticket aus. Denn immer mehr Menschen wollen saubere und nachhaltige Mobilität, keine umweltschädlichen Autos“, heißt es auf der Website der Aktion. „Doch statt auf die Bevölkerung zu hören, macht die Ampel und insbesondere die FDP weiter Politik für die Autolobby. Wir fordern: Busse und Bahnen müssen zukunftsfähig gemacht und das 9-Euro-Ticket muss sofort wieder eingeführt werden.“

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Am letzten Wochenende, an dem das 9-Euro-Ticket noch gültig war, nutzten vielen Menschen das Angebot nochmal für einen Ausflug.
Am letzten Wochenende, an dem das 9-Euro-Ticket noch gültig war, nutzten vielen Menschen das Angebot nochmal für einen Ausflug. Christoph Soeder/dpa

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Die Idee: Sollten genug Menschen mitmachen, käme die Politik nicht um ein Handeln herum. „Denn wenn sich in den nächsten Wochen tausende Menschen öffentlich das 9-Euro-Ticket selber machen, wird es eng für die Ampel und sie muss sich eine Lösung überlegen“, schreiben die Aktivisten.

Erstattet wird das „erhöhte Beförderungsentgelt“ aber nur in Öffis, nicht in Regionalzügen der Deutschen Bahn – der könne „aufgrund der vielen Kontrollen“ nicht abgedeckt werden, heißt es. Außerdem bleibe Schwarzfahren eine Straftat. „auch wenn das erhöhte Beförderungsentgelt im Anschluss bezahlt wird. Verkehrsbetriebe bringen die Straftat nach Zahlung nur bislang häufig nicht zur Anzeige. Darauf solltest du dich aber nie verlassen!“

Initiatoren fordern Öffi-Ausbau, faire Löhne und mehr Personal

Die Initiatoren nutzen die Möglichkeit außerdem für mehrere Forderungen in Bezug auf die Verkehrswende. So solle der ÖPNV ausgebaut werden, „eng getaktet, barrierefrei mit Verdoppelung des Angebots an Bussen und Bahnen bis 2030“. Außerdem müsse es faire Löhne für die Angestellten und genug Neueinstellungen geben. Und: Sie fordern den „Abbau des Diesel- und Dienstwagenprivilegs zugunsten des ÖPNV-Ausbaus. Weiterer Abbau von umwelt- und klimaschädlichen Subventionen sowie Umlenkung von Mitteln in den ÖPNV, die durch den Stopp von Straßenbauprojekten frei werden“.

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