Tres Genco wäre um ein Haar in die blutige Geschichte amerikanischer Serienkiller eingegangen.
Tres Genco wäre um ein Haar in die blutige Geschichte amerikanischer Serienkiller eingegangen. Instagram

Dass die Welt seinen Namen nicht kennt, ist ein wahrer Segen. Denn Tres Genco wäre um ein Haar in die blutige Geschichte amerikanischer Serienkiller eingegangen – womöglich als der schlimmste aller Zeiten. Der 22-Jährige bekannte sich jetzt schuldig, aus Frauenhass und Rachsucht den Massenmord an 3000 Studentinnen in Ohio geplant zu haben.

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Genco war Teil der sogenannten Incel-Onlinegemeinde. Dahinter verstecken sich junge Männer, die im „unfreiwilligen Zölibat“ leben, weil Frauen nichts von ihnen wissen wollen. Laut der Staatsanwaltschaft in Hillsboro (US-Bundesstaat Ohio) wollen sich „Incels“ wie Genco gewaltsam an den Frauen rächen, die ihre sexuellen und romantischen Avancen nicht erwidern.

Tres Genco suchte sich 3000 potenzielle Opfer aus

Und in diesem Fall waren es alle weiblichen Mitglieder von studentischen Verbindungen („Sororities“) der Universität von Ohio. Aus diesen hatte Genco durch Online-Suche zwischen Juli 2019 und März 2020 über 3000 potenzielle Opfer ausgemacht.

Laut Staatsanwaltschaft kaufte sich Genco 2019 eine kugelsichere Weste, ein Militärmesser, eine Gesichtsmaske mit Totenkopf und deckte sich mit Munition für eine Glock-17-Pistole ein. Im Dezember 2019 ließ sich der damals 18-Jährige von der Armee anwerben und nahm an einer Grundausbildung teil – nach der er unehrenhaft wieder entlassen wurde.

Ab Januar 2020 begann er, die Universität von Ohio auszuspionieren und plante sein Massaker.
Ab Januar 2020 begann er, die Universität von Ohio auszuspionieren und plante sein Massaker. Angie Wang/AP

Ab Januar 2020 begann er, die Universität von Ohio auszuspionieren und plante sein Massaker. Auf seinem Computer gab er unter anderem „Wie plane ich ein Schusswaffen-Verbrechen“ in die Suchfunktion ein. Durch einen Informanten auf einem beliebten „Incel“-Forum kamen die Behörden Genco noch gerade rechtzeitig auf die Schliche.

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Bei einer Razzia in seiner Wohnung im März 2020 fanden sie unter anderem eine halbautomatische Glock 9-mm Pistole, deren Seriennummer weggefeilt war. Dazu stießen die Ermittler auf Aufzeichnungen, in denen Genco seine Massaker-Planungen detailliert aufgeführt hatte. „Ich muss mein Ziel hoch ansetzen“ war seine Devise und als Ziel hatte er 3000 weibliche Opfer im Visier.

Genco googelte, wie man Massaker begeht

Als Datum für die Bluttat wählte Genco den 23. Mai 2020. Auf den Tag genau sechs Jahre nach dem Massaker an der Universität von Santa Barbara. Der Killer Elliot Rodger hatte, wie Genco, Hass auf alle Studentinnen seiner Uni gehabt, weil die Frauen nichts von ihm wissen wollten.

Genco schloss einen Deal mit der Staatsanwaltschaft. Er bekannte sich wegen seines geplanten Massenmordes für schuldig, umgeht damit eine lebenslange Haftstrafe ohne die Chance auf Bewährung. Dennoch erwartet ihn eine sehr lange Haftstrafe. Das genaue Strafmaß muss vom Gericht noch festgelegt werden.