Eine Maschine von Wizz Air auf dem Flughafen Luton.
Eine Maschine von Wizz Air auf dem Flughafen Luton. imago/Chromorange

Verspätungen und Flugausfälle gehören leider zum Alltag auf europäischen Fluglinien. Lässt die Airline ihre Passagiere zu lange warten oder gar sitzen, können diese Rechte in Anspruch nehmen, die im Extremfall sehr teuer für die Airlines werden können. Bei kurzfristigen Flugausfällen sind Airlines selbst bei Streiks verpflichtet, Fluggäste zu betreuen und ihnen eine alternative Route zum Flugziel anzubieten. Tun sie das nicht, können gestrandete Reisende auf eigene Faust einen Flug buchen und diesen in Rechnung stellen – um die Kosten erstattet zu bekommen, müssen sie die Airline aber mitunter verklagen. Und selbst das beeindruckt hartgesottene Unternehmen nicht immer. Doch eine Familie hat jetzt zu einer drastischen Maßnahme gegriffen, um an ihr Geld zu kommen.

Am Morgen des Fluges verschickte Wizz Air die Nachricht: Der Flug ist gestrichen

Die Familie Quirk wollte ihren Urlaub in Portugal verbringen. Mit seiner Frau und seinen drei Töchtern plante Russel Quirk, vom Flughafen Luton in der Nähe von London nach Faro an der bildschönen Algarve zu fliegen. Doch daraus wurde nichts: Der für Mai 2022 geplante Flug wurde gestrichen. Die ungarische Billig-Airline Wizz Air hatte ihn kurzfristig am Morgen des geplanten Abfluges von der Annullierung unterrichtet. Dazu sollte man wissen: Bei Flügen zwischen Großbritannien und der EU gelten auch nach dem Brexit Fluggastrechte, die in etwa denen innerhalb der EU entsprechen.

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Statt den Quirks eine Flugalternative anzubieten, gab es von der Airline noch nicht einmal eine Entschuldigung. „Ich musste meine drei Töchter wecken und ihnen sagen, dass aus dem Urlaub nicht wird. Sie waren sehr aufgebracht“, erklärt Russel Quirk einem BBC-Reporter. Da Hotels und Transfers bereits gebucht waren, habe er sich dann um Alternativflüge für den nächsten Tag bemühen müssen. Kosten: Über 5000 Euro. 

Billigairline Wizz Air verliert Prozess um Fluggastrechte, will dennoch nicht zahlen

Nach dem Urlaub versuchte der Familienvater, das Geld von der Airline zurückzubekommen. Erst zwei Monate später sei ihm dann das Geld für die ursprünglich gebuchten Flüge erstattet worden, aber nicht der Mehraufwand für die von ihm gebuchten Flüge.

Das wollte Russel Quirk nicht auf sich sitzen lassen und verklagte Wizz Air. Die Airline verlor laut BBC den Prozess, habe sich dennoch geweigert, das Geld zu zahlen. Daraufhin habe er Gerichtsvollzieher eingeschaltet, die das Geld am Schalter von Wizz Air am Luton Airport eintreiben wollten. 

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„Sie hatten folgende Optionen: Entweder zu zahlen, oder die Gerichtsvollzieher hätten Gegenstände eingezogen, also Stühle, Tische, Computer oder ein Flugzeug“, so Russel Quirk. Eigentlich hätte er gerne das Flugzeug gehabt, die Airline gab dann doch klein bei, entschuldigte sich später: „Wir haben unseren eigenen Ansprüchen und denen unser Kunden nicht entsprochen. “