Wegen Preis-Wahnsinn! Erster Wirt serviert Gans zu Weihnachten nur noch gegen Vorkasse
Die Blasewizer Traditionsgaststätte Neugrunaer Sportcasino serviert das Edelgeflügel nur noch Gästen, die erst zahlen und dann essen.

Mit Traditionen bricht man nicht. Oder doch? Zum Martinstag am 11.11. und an Weihnachten gehört die Gans einfach dazu. Und weil die viel Arbeit macht, lassen sich viele Menschen das leckere Essen gern in ihrem Lieblingsrestaurant schmecken. Doch damit könnte bald Schluss sein. Oder es wird zumindest deutlich schwieriger. Denn: Der erste Wirt nimmt Gans von der Speisekarte.
„Die Brust und die Keule ist zu klein, denn der Preis ist zu hoch, darum lassen wir es dieses Jahr mal sein“, kündigt das Neugrunaer Sportcasino auf seiner Website an. „Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass wir dieses Jahr keine Gänsebrust oder Keule anbieten werden“, heißt es weiter.
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Preise für Gans im Restaurant explodieren: 35 Euro pro Portion
Der Grund: die Preis-Explosion bei Lebensmitteln. Horrende Preise müssen Wirte an die Gäste weitergeben. Aber sind die auch wirklich bereit, sie zu zahlen? „Der Einkaufspreis hat sich mehr als verdoppelt, sodass ich für eine Portion über 35 Euro nehmen müsste. Dies kann ich nicht vertreten, weil ich es selber auch nicht in der Gaststätte zahlen würde“, schreibt Besitzer André Berthold (49).
1996 habe er die Gaststätte übernommen, seitdem habe es immer Martins- und Weihnachtsgans gegeben. Doch die Inflation und die horrenden Preise machen jetzt Schluss mit Edelgeflügel auf der Speisekarte.
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„Wir leben hier nicht von Touristen, die bereit sind, tief in die Tasche zu greifen. Hier kommt der ganz normale Dresdner hin, da können wir nicht solche Preise aufrufen“, so der Wirt gegenüber Bild.
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Gänsebraten gegen Vorkasse als Option
„Wer dennoch nicht auf seine Gänsebrust oder Keule verzichten möchte, kann diese gern bei uns bestellen“, teilt die Gaststätte auf ihrer Website mit. Allerdings: mit Vorkasse!
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Dass Gäste bei André Berthold erst zahlen und dann essen sollen, hat einen traurigen Grund. „In den letzten Jahren wurde oft für große Gruppen reserviert, doch oft kamen dann nicht mehr als zwei oder drei Gäste. Doch die Gänse waren besorgt.“ Das war in den letzten Jahren schon ärgerlich. Mit den gestiegenen Kosten aber ist das nicht mehr stemmbar für den Gastwirt.
Die Reaktionen auf den Schritt des Restaurants sind übrigens geteilt. Während einige diesen Schritt gar nicht gut finden, zeigen viele Verständnis. Immerhin müsse man auch bei anderen Dienstleistern wie etwa Handwerkern in Vorkasse gehen – zumindest fürs Material.