Kein Scherz
WDR warnt vor Witzen von Harald Schmidt und Otto Waalkes
In der Mediathek des WDR werden alte Comedy-Sendungen mit Warnhinweisen versehen. Nach der „Otto-Show“ trifft es jetzt auch die WDR-Produktion „Schmidteinander“.

Der Westdeutsche Rundfunk blendet vor alten Comedy-Sendungen in seiner Mediathek Warnhinweise ein. Nach Otto Waalkes hat es jetzt auch die WDR-Produktion „Schmidteinander“ mit Harald Schmidt und Herbert Feuerstein getroffen. Die Warnungen sind auch in der ARD-Mediathek zu sehen und werden von einer Sprecherin verlesen.
Ein Warnhinweis lautet: „Das folgende Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen, die heute als diskriminierend betrachtet werden.“ Oder:„ Es enthält Passagen mit diskriminierender Sprache und Haltung.“
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Worauf sich diese Warnungen beziehen, bleibt dabei völlig unklar. Die „Otto-Shows“ stammen aus den Jahren 1973 und 1974, sind also rund 50 Jahre alt. Sie waren bei den TV-Zuschauern extrem beliebt, hatten bis zu 30 Prozent Einschaltquote. Für Waalkes (75) waren sie der Durchbruch, er ist seitdem einer der erfolgreichsten Komiker Deutschlands.

Otto und Harald Schmidt regierten amüsiert auf die Warnungen
Der Komiker reagierte laut Bild-Zeitung amüsiert auf die WDR-Warnungen: „Als ob es keine anderen Probleme gäbe als alte Otto-Scherze.“
Am Samstag wurde bekannt, dass auch die WDR-Erfolgssendung „Schmidteinander“ aus den 90er-Jahren einen solchen Warnhinweis erhalten hat. Sie lief von 1990 bis 1994 zunächst im WDR, dann in der ARD.
Auch der Entertainer Harald Schmidt amüsierte sich laut Bild über die Warnungen: „Weltklasse! Ein echter Schmidteinander-Gag. Nur schade, dass der selige Feuerstein das nicht mehr erlebt hat.“ Herbert Feuerstein verstarb im Oktober 2020.
In sozialen Netzwerken wurden die WDR-Warnungen zum Teil scharf kritisiert. Es war von Bevormundung und übertriebener Vorsicht die Rede.
Der WDR rechtfertigte sich in einem Statement: „Beliebte Programme und Kultsendungen aus unserem Archiv zeigen wir regelmäßig. Dazu gehört auch „Die Otto-Show“ ab 1973. Die Programme werden in ihrer ursprünglichen Form gezeigt. Sie enthalten Passagen, die heute als diskriminierend betrachtet werden. Mit der Einblendung zu Beginn machen wir das deutlich und ordnen das Format dementsprechend ein.“
Warnungen tauchen auch in der ARD-Audiothek auf
Auch in der ARD-Audiothek sind ähnliche Warnhinweise zu finden. So ist etwa zu Beginn des zweiteiligen Hörspiel-Klassikers „Reise um die Erde in 80 Tagen: Jules Vernes Abenteuerroman!“ eine Stimme zu vernehmen, die warnt: „Bitte beachtet, in diesem Hörspiel kommt Diskriminierung vor!“ Die Produktion stammt ebenfalls vom WDR und wurde den Angaben zufolge das erste Mal 1968 ausgestrahlt.