Letzte Woche wurde der Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit, Marius Borg Høiby, verhaftet. 23 Stunden lang wurde der 27-Jährige von der Polizei festgehalten, nachdem er die Wohnung seiner Freundin verwüstet und sie verprügelt hatte (KURIER berichtete). Die Taten hat Borg Høiby mittlerweile selbst öffentlich zugegeben.
„Letztes Wochenende ist etwas passiert, was niemals hätte passieren dürfen. Ich habe Gewalt ausgeübt und Gegenstände in einer Wohnung zerstört, während ich nach einem Streit mit Alkohol und Kokain betrunken war,“ sagte der 27-jährige Marius Borg Høiby in einer Erklärung gegenüber NRK. Seitdem haben sich noch zwei weitere Frauen gemeldet, die ihn des Übergriffs beschuldigen.
Norwegische Medien: ‚Marius Borg Høiby wird als Sicherheitsrisiko eingestuft.‘
Aber da hört der Skandal noch nicht auf: Nun wird er wegen seiner Verbindungen zu kriminellen Netzwerken auch als Sicherheitsrisiko eingestuft, wie die norwegische Zeitung ‚Dagbladet‘ berichtet. Der soziale Kreis um den Sohn der Kronprinzessin umfasst Reality-Stars, Influencer, aber auch Personen, die mit dem organisierten Verbrechen in Verbindung gebracht werden können, so das Dagbladet. Nach Angaben der Zeitung soll er unter anderem mit einem verurteiltem Verbrecher nach London gereist sein.

Im Jahr 2019 führte die Polizei nämlich eine Razzia bei einem heute 38-jährigen Mann durch. Nach Angaben der Zeitung ist der 38-Jährige ein enger Freund von Borg Høiby. Die Verhaftung des Mannes war Teil einer größeren Razzia, bei der mehrere Personen festgenommen wurden, weil sie angeblich insgesamt 24 Millionen norwegische Kronen für Bandenkriminelle gewaschen hatten. Der Fall soll auch im Zusammenhang mit der organisierten Kriminalität in Schweden stehen.
Drama um Königsfamilie in Norwegen: Ermittlungen gegen Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit
Für Verbindungen von Marius Borg Høiby ins kriminelle Millieu sprechen auch manche in den sozialen Medien geteilte Bilder von Reisen und Partys. Mahmoud Farahmand, der im Geheimdienstbereich tätig ist, meint, dass diese Verbindungen zu Erpressungszwecken genutzt werden könnten. „Es besteht kaum ein Zweifel daran, dass dies genutzt werden könnte, um Marius und die königliche Familie unter Druck zu setzen, nicht zuletzt, weil in solchen Fällen die Gefahr besteht, dass sich Gerüchte verbreiten“, sagte Farahmand dem Dagbladet.
Das ‚Dagbladet‘ zählt weitere Fälle auf, bei denen es Verbindungen zwischen Borg Hoiby und kriminellen Netzwerken geben könnte. Auch im Nachbarland Schweden sorgen die Skandale von Hoiby für Aufsehen. Das Aftonbladet berichtet, wie die Freundin die schreckliche Samstagsnacht erlebte, von wiederholten Schlägen, Strangulation und Atemnot erzählt. „Ich habe dich mit der offenen Hand ein bisschen geschlagen“, sagt Marius Borg Høibys nach Angaben des Aftonbladet selbst in einem aufgezeichneten Telefongespräch.
Das norwegische Könighaus äußerte sich bislang nicht zu dem Fall. Marius Borg Hoiby ist ein Sohn der Kronprinzessin Mette-Marit aus einer früheren Beziehung. Er besitzt keinen königlichen Titel und damit auch keine öffentliche Rolle in Norwegen. Marius Borg Hoiby war vier Jahre alt, als seine Mutter Kronprinz Haakon heiratete, und wuchs in der königlichen Familie auf. Der 27-Jährige ist das älteste Kind der Kronprinzenfamilie und hat zwei jüngere Geschwister, Ingrid Alexandra und Sverre Magnus; er ist der älteste Sohn der Familie.■