Löwin Latika liegt an ihrem zweiten Geburtstag mit einem Ball im Thüringer Zoopark. Am 21.06.2022 informierte der Zoo über den plötzlichen Tod des Jungtieres.  
Löwin Latika liegt an ihrem zweiten Geburtstag mit einem Ball im Thüringer Zoopark. Am 21.06.2022 informierte der Zoo über den plötzlichen Tod des Jungtieres.   Bodo Schackow/dpa

Am Freitag kam die Nachricht: im Erfurter Zoo sind zwei Geparden kurz nacheinander gestorben. Nun gibt es erste Hinweise auf die Todesursache: Die chronisch kranken Tiere litten nach Angaben des Zoos unter starkem Flohbefall. Doch schon zuvor sind mehrere große Säugetiere in den Zoo verendet. Was ist da los?

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Für die chronisch kranken Geparden sei der Flohbefall verhängnisvoll gewesen, so der Zoopark. Jungtiere seien für die Parasiten besonders anfällig. Laut Zoo war zuerst die vierjährige Ashanti an einer Anämie (Blutarmut) gestorben. Zudem seien Veränderungen an der Leber festgestellt worden.

Massenhafte Besiedlung der Gehege mit Flöhen 

„Vergangene Woche kam es im Gepardengehege zu einer massenhaften Besiedelung mit Flöhen. Katzenflöhe sind nicht ungewöhnlich, können bei schwachen oder chronisch kranken Tieren jedoch schnell Komplikationen hervorrufen. Unklar ist, woher die Parasiten kamen.

Ein Eintrag über verwilderte Hauskatzen aus dem Umfeld des Zoos sind eine hohe Wahrscheinlichkeit, aber auch Igel, Marder oder Füchse sind denkbar, da der Zoopark einen hohen Bestand an Wildtieren auf seinem großen Gelände beheimatet. Da Flöhe Blut saugen, kann es zu schweren Anämien kommen“, schrieb der Zoo auf seiner Facebook-Seite.

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Nach dem Tod von Ashanti seien die anderen Geparden unter Vollnarkose behandelt worden. Muttertier Sima sei vier Tage später ebenfalls an Blutarmut gestorben. Hinzu kam eine Bauchfellentzündung, die für den Tod mitverantwortlich sein soll. Schwester Jala geht es mittlerweile besser. 

Löwe Aslam liegt im Löwengehege des Zooparks in Erfurt. Seine Tochter, die dreijährige Löwin Latika, ist gestorben. 
Löwe Aslam liegt im Löwengehege des Zooparks in Erfurt. Seine Tochter, die dreijährige Löwin Latika, ist gestorben.  Michael Reichel/dpa

Der Zoo kündigte eine umfassende Untersuchung dieser und weiterer Fälle an. Am gestrigen Freitag soll es ein Krisengespräch gegeben haben, berichtet die Bild. Über das Ergebnis des Gesprächs hülle man sich aber in Schweigen. 

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Tote Nashörner und Löwin im Zoo Erfurt 

Im Februar starben bereits  zwei Nashörner, im Juni die Löwin Latika und nun die beiden Geparde. Bürger und Touristen sind schockiert, in den Sozialen Netzwerken wird heftigst diskutiert: „Flöhe bekommt man doch mit“, echauffiert sich ein Kritiker online. Ein Anderer kommentiert, dass man „die Anschaffung von Großtieren erst mal stoppen“ sollte.

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Die Löwin war  nach einer Kastrations-Operation unter Vollnarkose zunehmend schwächer geworden. Ihr Zustand habe sich in den Folgetagen zunehmend verschlechtert, so Zootierarzt Kay Schwecht. Eine pathologische Untersuchung hatte schwere Veränderungen an Lunge und Leber festgestellt. Diese hätte die Löwin schon vor der OP gehabt, so Zootierarzt Kay Schwecht.