Viele Landwirte verdienen mit der Milch ihrer Kühe Geld - doch in der Vergangenheit gab es auch sogenannte Sofamelker.
Viele Landwirte verdienen mit der Milch ihrer Kühe Geld - doch in der Vergangenheit gab es auch sogenannte Sofamelker. Jan Eifert/imago

Mögen Sie unnützes Wissen? Dieser Randbereich der Allgemeinbildung erfreut sich schon seit Jahren immer größerer Beliebtheit. Denn: Wer ein paar Fakten aus diesem Bereich kennt, hat auf der nächsten Party auf jeden Fall immer ein Gesprächsthema, wenn es mal nix zu besprechen gibt. Vor allem lustige Begriffe sind dabei immer wieder beliebt. Ein Beispiel gefällig? Gern! Wissen Sie, was ein Sofamelker ist? Hier kommt die Erklärung für das schräge Wort.

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Oftmals ist es ja so, dass sich hinter solchen merkwürdigen Begriffen ganz andere Bedeutungen verbergen, doch hier kommt die Überraschung: Der Sofamelker hat tatsächlich etwas mit dem Melken zu tun! Bei dem Wort handelt es sich um einen Ausdruck aus der Landwirtschaft. Der Hintergrund: 1984 gab es eine neue EU-Regelung, die die Milchproduktion in den Mitgliedsstaaten der EU beschränken sollte, die sogenannte Milchquote. Und sie führte dazu, dass es Sofamelker gab.

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Begriff aus der Landwirtschaft: DAS ist ein Sofamelker!

Denn: Diese regelte, wie viel Milch einzelne EU-Staaten produzieren durften. Die Länder gingen damit auf unterschiedliche Weise um. In Deutschland wurde die Gesamtquote etwa auf alle Betriebe verteilt. Jeder landwirtschaftliche Betrieb durfte also eine bestimmte Menge Milch erzeugen. Wer mehr produzierte, musste mit Sanktionen rechnen, sodass die Überproduktion für die Bauern unrentabel wurde. Und diese Regelung ließ die Sofamelker entstehen.

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Sofamelker verdienen ihr Geld nicht mit der Milch, sondern damit, dass sie ihre Milch-Quote verkaufen.
Sofamelker verdienen ihr Geld nicht mit der Milch, sondern damit, dass sie ihre Milch-Quote verkaufen. Fotostand/imago

Mit dem Begriff Sofamelker bezeichnete man nämlich einen Landwirt, der aufgrund der neuen EU-Regelung seine Milchproduktion aufgab und damit sein Geld verdiente, dass er das eigene Kontingent aus der Milchquote an andere Landwirtschafts-Betriebe verpachtete, verleaste oder verkaufte.

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Das bedeutet: Landwirte verdienten sich auch Geld, indem sie das Kontingent, das sie produzieren durften, an andere abgaben, die damit mehr erzeugen konnten, ohne Strafen zu riskieren. Denn: Ohne eine höhere Milchquote war es auch unmöglich, den eigenen landwirtschaftlichen Betrieb zu vergrößern.

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Keine Sofamelker mehr: 2015 lief die Milchquoten-Regelung aus

Eine Abwandlung des Sofamelkers ist der Begriff „Sofabauer“. Im Jahr 1999 wurde der Sofamelker sogar in den Duden aufgenommen. Allerdings wurde die Milchquote im Jahr 2015 abgeschafft, nachdem es im Rahmen der Reform der EU-Agrarpolitik immer wieder Anpassungen gab. Nach 31 Jahren lief die Quotenregelung dann aber am 1. April 2015 aus.

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