Vorsicht, gefährlich!
Was ist die „Hot Chip Challenge“ – und warum ist sie so extrem?
In Euskirchen in Nordrhein-Westfalen wurden jetzt mehrere Schüler verletzt, weil sie mit extrem scharfen Tortilla-Chips herumspielten.

Im Netz entstehen immer wieder fragwürdige Trends, bei denen es um haarsträubende Herausforderungen geht – und bei denen man mit gesundem Menschenverstand nur mit dem Kopf schütteln kann. Aktuelles Beispiel: Seit Tagen beschäftigt die sogenannte „Hot Chip Challenge“ das Netz. Die Idee: Wer es schafft, einen extrem scharfen Tortilla-Chip zu essen, gewinnt. Klingt erst einmal simpel, ist aber brandgefährlich: In einer Schule in Euskirchen musste jetzt sogar der Notarzt anrücken.
Hot Chip Challenge sorgt für Rettungs-Einsatz an Schule in Euskirchen
Mehrere Schulkinder hätten sich an der Schule in Euskirchen (Nordrhein-Westfalen) Haut- und Atemwegsreizungen zugezogen, als sie mit den extrem scharfen Chips hantierten. Sie seien mit den Chips in Berührung gekommen und hätten versucht, diese zu verzehren, teilte die Polizei mit. Die Kinder mussten noch vor Ort von alarmierten Rettungskräften versorgt werden.
Die Gesamtschule informierte auf ihrer Internetseite über den Vorfall – und warnte vor dem Kauf der „Hot Chips“. „Der behandelnde Notarzt teilte uns mit, dass der Verzehr dieser Chips, besonders für Kinder, sehr gefährlich sein kann. Bereits das Ablecken eines Chips kann zu Magen- und Kreislaufbeschwerden führen“, heißt es in der Mitteilung der Schulleitung. „Auch das Pulver der Chips am Finger kann, sofern es in die Augen gerät, zu Schäden am Auge führen.“
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Zudem sollten die Eltern ihre Kinder auch weiterhin im Auge behalten. „Sollte Ihr Kind betroffen gewesen sein und im Laufe des Tages gesundheitliche Probleme bekommen, auch an den Augen, suchen Sie bitte einen Arzt oder die Notaufnahme des Krankenhauses auf“, heißt es. „Wir sind traurig, dass es als Schüler*in möglich ist an diese Chips zu geraten aber wir freuen uns, dass niemand ernsthaft zu Schaden gekommen ist.“
DARUM sind die Chips der „Hot Chip Challenge“ so unfassbar scharf
Bei den Chips handelt es sich um Mais-Tortillas, die mit einem extrem scharfen Gewürzpulver behandelt werden. Es besteht unter anderem aus der Chili-Sorte „Carolina Reaper“, der schärfsten Chili der Welt. Die Chips dürfen erst ab einem Alter von 18 Jahren verkauft werden. Verpackt werden solche Chips stilecht unter anderem in Schachteln, die wie Särge aussehen.
„Hot Chip Challenge“ treibt selbst Schärfe-Freunde an ihre Grenzen
Ein Fachhändler für Gewürze schreibt auf seiner Website: „Diese Challenge hat es in sich, ein pechschwarzer Höllenchip mit Trinidad Scorpion und Carolina Reaper Chili gewürzt. Da Carolina Reaper die aktuell schärfste Chili der Welt ist, dürfte dies wohl auch einer, wenn nicht der schärfste Chip der Welt sein.“ Und weiter: „Teste dich selbst, finde heraus ob du ein extremer Scharfesser bist! Oder fordere deine Freunde heraus!“ Zusammen mit dem Chip wird ein Latexhandschuh geliefert – der sollte angezogen werden, um Hautreizungen zu vermeiden.
Im Netz kursieren bereits zahlreiche Videos von Menschen, die die scharfen Chips testen – und Erfahrungsberichte von Käufern des Horror-Snacks. „Was ein wilder Chip, was für eine Grenzerfahrung. Leute, esst das wirklich nur, wenn ihr die Schärfe auch wirklich abkönnt“, schreibt etwa ein Nutzer beim Versandhändler Amazon. „Ich hatte kurz Sprach-Probleme, weil einfach nichts mehr möglich war.“ Und einer schreibt: „Schärfe ist wohl echt heftig, da sich das Pulver im kompletten Mund verteilt und dementsprechend hat man etwas länger was davon.“