DAS haben Avocados mit Geschlechtsorganen zu tun
In „Sprachschätze – Essen und Trinken: Die verborgene Herkunft unserer Wörter“ erfährt man Spannendes aus der Welt des Essens und Trinkens.

Haben Sie schon mal über die Herkunft von Lebensmittelwörtern nachgedacht? Falls dem so sein sollte, dürften Sie im neuen Buch „Sprachschätze – Essen und Trinken: Die verborgene Herkunft unserer Wörter“ aus dem Duden-Verlag eine Reihe von spannenden Antworten finden. Denn darin werden mehr als 200 Begriffe aus der Welt des Essens und Trinkens erklärt. Der KURIER gibt einen kleinen Überblick.
Das Wort „Apfelsine“ leitet sich von Apfel aus China ab und „Zimt“ fand übers Lateinische und Griechische ins Deutsche, wobei es einst aus dem malaiischen Wort für „Süßholz“ (kayumanis) entlehnt wurde: Das neue Buch „Sprachschätze - Essen und Trinken: Die verborgene Herkunft unserer Wörter“ aus dem Duden-Verlag erläutert mehr als 200 Begriffe aus der Welt des Essens und Trinkens.
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So liegt etwa dem Wort „Appetit“ das lateinische Verb „ap-petere“ (nach etwas hinlangen, verlangen, begehren) zugrunde, dem „Baguette“ das französische Wort für „Stange“, das sich wiederum vom italienischen „bacchetta“ (Stock) ableitete und vom Lateinischen „baculum“ herrührt. Die „Roulade“ stammt vom französischen Verb „rouler“ (rollen). Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ist es auch im Deutschen für die deftige Kost gefüllter Fleischrollen üblich.
„Cappuccio“ heißt auf Italienisch die Kapuze
Der „Cappuccino“ (braunes Kaffeegetränk: Espresso mit heißem Milchschaum) hat als Wort einen kirchlichen Hintergrund. „Cappuccio“ heißt auf Italienisch die Kapuze. „Die Bezeichnung für diese Zubereitungsart des Kaffees ist auf die Farbe der Kutte der Kapuzinermönche zurückführbar.“
Wer Currywurst isst, hat es bei der Gewürzmischung in Pulverform mit einem im 19. Jahrhundert aus dem Angloindischen eingewanderten Wort zu tun. „Dies bezeichnete anfangs eine mit verschiedenen scharfen Gewürzen gekochte Speise, dann auch eine Zusammenstellung solcher Gewürze überhaupt. Voraus liegt tamilisch „kari“ (Tunke).“

imago/Steinach
Der „Cocktail“? Das englisch-amerikanische Wort heißt genau genommen übersetzt „Hahnenschwanz“. Es „könnte auf „cocktailed horses“ zurückgehen - Pferde mit gestutzten, hochgebundenen Schwänzen, die nicht reinrassig, also „gemischt“ sind“.
Das Wort „Tofu“ für quarkähnlichen Käse aus Sojabohnenmilch? „In den 1980er-Jahren wurde das Substantiv aus japanisch „tōfu“ entlehnt. Dieses geht zurück auf das gleichbedeutende chinesische Wort, wobei der erste Bestandteil „tō“ „Bohne“, der zweite „fu“ „Gärung, Gerinnung“ bedeutet. Die weitere Herkunft ist unsicher.“

Das Wort „Avocado“ dagegen wurde laut Duden erst im 20. Jahrhundert aus dem älteren spanischen „avocado“ entlehnt. „Dabei handelt es sich um eine volksetymologische Umdeutung von „ahuacatl“ (auch Hoden) - einem Wort aus dem Nahuatl, einer aztekischen Sprache.