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Vor Implosion: „Titan“ steckte schon einmal auf Meeresgrund fest

Nach dem „Titan“-Unglück sorgt ein neues Video für Aufsehen. Zu sehen ist ein fataler Fehler, zu dem es bereits bei einem vorherigen Tauchgang kam.

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Das Tauchboot „Titan“ ist auf dem Weg zur „Titanic“ tragisch verschwunden.
Das Tauchboot „Titan“ ist auf dem Weg zur „Titanic“ tragisch verschwunden.OceanGate Expeditions/AP/dpa

Fünf Menschen starben bei dem tragischen Unglück des U-Boots „Titan“. Sie verloren ihr Leben, nur um einen Blick auf das versunkene Schiff „Titanic“ zu werfen. Doch nun sorgen neue Fakten für Aufregung. Bereits bei einer vorangegangenen Mission des U-Boots von OceanGate kam es zu Problemen. Auch da steckten die Insassen des U-Bootes fest – in 3000 Metern Tiefe. Doch sie hatten Glück ...

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Schon kurz nachdem das U-Boot den Kontakt zum Mutterschiff verlor, äußerten Experten erste Bedenken, dass die Sicherheitsvorkehrungen an Bord der „Titan“ nicht ausreichend gewesen seien. So berichtete unter anderem ein ehemaliger Passagier aus Deutschland, dass es während seines Tauchgangs bereits zu technischen Problemen kam, er nannte den Trip „ein Himmelfahrtskommando“.

Vor Todesunglück: „Titan“ steckte bei Tauchgang auf Meeresgrund fest

So sei das Abbrechen des Kontakts zum Mutterschiff wie am Unglückstag kein Einzelfall gewesen. Und es kam zu weiteren Problemen, die aber nicht tödlich endeten. Und doch war es bei der verunglückten „Titan“ nicht das erste Mal, dass es in der Nähe der „Titanic“ zu Problemen kam.

Vor einigen Tagen wurde auf YouTube ein Video hochgeladen, das das U-Boot „Titan“ mit schweren technischen Probleme bei einem Tauchgang zeigt. Ursprünglich stammt das Video aus der BBC-Dokureihe „The Travel Show“. Zu sehen ist die „Titan“ bei einem Tauchgang im Jahre 2022. Gerade als die Tauchkapsel den Meeresboden erreicht, ist zu hören, wie der der damalige Kapitän sagt: „Ich weiß nicht, was hier gerade los ist.“ Offenbar fingen die Triebwerke bei der Fahrt plötzlich an, in entgegengesetzte Richtungen zu stoßen. Der Kapitän verzweifelt: „Oh nein, wir haben ein Problem. Das Einzige, was ich gerade tun kann, ist, im Kreis zu drehen.“

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Im Video ist zu sehen, wie nach der erschütternden Nachricht des steuernden Kapitäns eine Insassin die Hände vors Gesicht schlägt. „Ich habe daran gedacht, dass wir es nicht mehr an die Oberfläche schaffen werden“, sagte sie nach der Fahrt. „Wir waren nur knapp 300 Meter von der ‚Titanic‘ entfernt, aber wir konnten uns einfach nicht bewegen.“

Sie kamen bei dem Unglück ums Leben: Shahzada Dawood, sein Sohn Suleman Dawood, „Titanic“-Experte Paul-Henri Nargeolet, OceanGate-Chef Stockton Rush und Hamish Harding (v.l.).
Sie kamen bei dem Unglück ums Leben: Shahzada Dawood, sein Sohn Suleman Dawood, „Titanic“-Experte Paul-Henri Nargeolet, OceanGate-Chef Stockton Rush und Hamish Harding (v.l.).AP

Vermutlich wurde ein Triebwerk nach einer Reparatur wieder falsch verbaut. Während die damalige „Titan“-Crew nach der Ursache suchte, versuchte der nun verstorbene OceanGate-CEO Stockton Rush von der Meeresoberfläche aus, an einer Lösung zu arbeiten.

Das U-Boot „Titan“ wurde nur mit einem Spiele-Controller gesteuert

Zu sehen ist außerdem, dass die „Titan“ nur mit einem Spiele-Controller von Logitech gesteuert wurde. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches für Fahrten mit U-Booten. Doch für Entsetzen sorgt nun, dass sich Stockton Rush nach eigener Aussage nicht mehr an die genauen Konfigurationen des Gamepads erinnern konnte. Stockton sagte schlicht: „Ich weiß es nicht.“

Die Crew schaffte es nach einiger Zeit, die „Titan“ in den Griff zu bekommen. Etwas, das der Besatzung der „Titan“ bei ihrem letzten Tauchgang nicht gelang – wohl auch aufgrund fehlender Sicherheitsvorkehrungen. Ob und wie nach dem Unglück zukünftig noch weitere Fahrten zur gesunkenen „Titanic“ durchgeführt werden, ist nach wie vor fraglich.

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Der Bug der „Titanic“, die versunken im Nordatlantik liegt
Der Bug der „Titanic“, die versunken im Nordatlantik liegtOceangate Expeditions/PA Media/dpa

An Bord der „Titan“ waren der Franzose Paul-Henri Nargeolet (77), der britische Abenteurer Hamish Harding (58), der britisch-pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood (48) und dessen 19-jähriger Sohn Suleman sowie der Chef der Betreiberfirma OceanGate, Stockton Rush (61), der das Boot steuerte. Auf die Frage, ob ihre Leichen geborgen werden könnten, gab es zunächst keine Antwort. Es handle sich bei der Gegend um das „Titanic“-Wrack um eine „unglaublich erbarmungslose Umgebung“, teilte die Küstenwache lediglich mit. Ob sie damit andeutete, dass die Körper durch die Implosion zerstört wurden, oder ob sie sich auf Schwierigkeiten bei der Bergung bezog, blieb unklar.