Das Verbrachen erschüttert Weilheim in Oberbayern.
Das Verbrachen erschüttert Weilheim in Oberbayern. dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Es klingt wie das Drehbuch zu einem Bayern-Krimi. Vier Tote, alle miteinander verwandt: Ein Verbrechen erschüttert das Städtchen Weilheim in Oberbayern. Doch der Vierfachmord in einer Kleinstadt ist blutige Realität. Unter den Toten ist auch der mutmaßliche Täter. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln weiter zu den noch völlig unklaren Hintergründen der schockierenden Tat.

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Nach einem Gewaltverbrechen mit insgesamt vier Toten im oberbayerischen Weilheim ermitteln die Behörden weiter mit Hochdruck zu den Hintergründen der Tat. Ein 59-Jähriger soll am Freitagnachmittag zwei 57-jährige Frauen und einen 60-jährigen Mann getötet und sich anschließend selbst das Leben genommen haben. Das teilte die Polizei in der Nacht zum Samstag nach ersten kriminalpolizeilichen Untersuchungen und Ermittlungen mit. Alle vier Personen seien miteinander verwandt gewesen, sagte ein Polizeisprecher.

 Weilheim: Auf dem Rasen bei einem Einfamilienhaus sind Blutspuren zu sehen.
Weilheim: Auf dem Rasen bei einem Einfamilienhaus sind Blutspuren zu sehen. dpa/Nikolas Schäfers

Zunächst fanden die Beamten den 60-Jährigen leblos im Garten eines Mehrfamilienhauses im Ortszentrum von Weilheim. Eine Zeugin hatte den Mann dort entdeckt und Polizei und Rettungsdienst verständigt – der entsprechende Notruf ging um 16.50 Uhr ein. Die sofort eingeleiteten Reanimationsmaßnahmen blieben nach Angaben der Polizei erfolglos, der Mann sei noch vor Ort an seinen schweren Verletzungen gestorben.

Gegen 19.15 Uhr entdecke ein Passant dann eine leblose Person auf einer Parkbank – es war der Täter

Die Polizei Weilheim leitete daraufhin sofort eine Großfahndung ein, unterstützt von zahlreichen Einsatzkräfte umliegender Dienststellen. Die Fahndung blieb allerdings für mehrere Stunden ohne Erfolg.

Gegen 19.15 Uhr entdecke ein Passant dann eine leblose Person auf einer Parkbank, und zwar in einem ganz anderen Eck von Weilheim – dabei handelte es sich um den 59-Jährigen, der beim Eintreffen der Einsatzkräfte bereits tot war. In dessen Anwesen, ebenfalls in Weilheim, fand die Polizei schließlich die beiden leblosen Frauen, laut Mitteilung mit „massiven Verletzungen“. Ein Notarzt habe nur noch den Tod der beiden 57-Jährigen feststellen können.

Die Polizei hat den Türgriff der Eingangstür von einem Einfamilienhaus mit Absperrband gesichert. 
Die Polizei hat den Türgriff der Eingangstür von einem Einfamilienhaus mit Absperrband gesichert.  dpa/Nikolas Schäfers

Aufgrund der ersten Erkenntnisse aus den kriminalpolizeilichen Untersuchungen sei davon auszugehen, dass der 59-Jährige zunächst die beiden Frauen und den 60-jährigen Mann tödlich verletzte und sich anschließend selbst tödliche Verletzungen zufügte, hieß es in der Mitteilung der Polizei. Die Ermittlungen führen die Kriminalpolizei Weilheim und die Staatsanwaltschaft München II.

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Weilheim hat rund 23 000 Einwohner. Die Stadt liegt rund 50 Kilometer südwestlich von München im Landkreis Weilheim-Schongau.