Es war ein Wettlauf mit der Zeit und der Alptraum aller Eltern. Seit am Sonntag zwischen 16 und 17 Uhr ihr kleines Mädchen verschwunden ist, schwanden mit niedrigen Temperaturen und nach der zweiten Nacht auch die Hoffnungen auf ein glückliches Ende. Nun haben Einsatzkräfte in Bingen eine Kinderleiche geborgen, berichten Augenzeugen der dpa.
Auf der Suche nach der seit Sonntag vermissten Zweijährigen im schwäbischen Bingen hatte die Polizei am Dienstag ein weiteres Mal ein Gewässer in der Nähe des Elternhauses abgesucht. Auch die DLRG war im Einsatz.
Spuren des Mädchens führten zum Fluss
Spürhunde der Polizei hatten am Montag eine Spur des Mädchens aufgenommen, die zum Fluss führte. Das Wohnhaus der Familie befindet sich in unmittelbarer Nähe des Flusses. Entlang der Lauchert hatten Taucher schon am Sonntag nach der Kleinen gesucht - ohne Erfolg.
Die Zweijährige hatte ihr Elternhaus wahrscheinlich am Sonntagnachmittag in einem unbeobachteten Moment im Schlafanzug verlassen. Die Beamten gehen bisher von einem Unglücksfall aus. Suchen mit einem Großaufgebot an Kräften der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks, von Rettungsdienst, Rotem Kreuz und Polizei blieben trotz des Einsatzes von Tauchern, Spürhunden und Drohnen zunächst erfolglos.

Der etwa zehn Meter breite Fluss Lauchert sei normalerweise ein ruhiger Fluss, habe aber gerade Hochwasser, erklärte der Bürgermeister des Ortes, Jochen Fetzer. „Das macht die Sache noch dramatischer. Gestern noch haben wir von einem zweijährigen Hochwasser gesprochen. Es ist deutlich mehr Wasser im Fluss als üblich.“
Die Stimmung im Ort mit 400 Einwohnern sei betroffen, sagte Fetzer. Die Eltern des Mädchens seien bei Bekannten außerhalb der Gemeinde untergebracht. Die Familie wohne erst seit dem vergangenen Jahr im Ort. Dass nun der Ausflug des kleinen Mädchens offenbar tragische endete, erschüttert den Ort. ■