Vater für Mord an Tochter (7) und Sohn (11) zu lebenslanger Haft verurteilt
Die Tat sorgte bundesweit für Entsetzen: Wegen eines Trennungsstreits mit seiner Frau hat ein Mann in Hanau seine kleine Tochter ermordet, sein Sohn sprang aus dem Fenster und starb. Jetzt wurde der Vater verurteilt.

Im Prozess um den gewaltsamen Tod von zwei Kindern ist deren Vater vom Landgericht Hanau zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden.
Das Gericht befand den Mann am Freitag für schuldig, seine siebenjährige Tochter und seinen elf Jahre alten Sohn ermordet zu haben. Zudem stellte das Gericht die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist in der Regel eine vorzeitige Entlassung aus dem Gefängnis nach 15 Jahren fast ausgeschlossen.
Mit der Tat, die bundesweit für Bestürzung gesorgt hatte, wollte der Inder laut Anklage seine Frau bestrafen, die sich von ihm getrennt hatte. Sie trat in dem Prozess als Nebenklägerin auf.
Ermittlungen zufolge hatte der Mann am 11. Mai 2022 morgens darauf gewartet, dass seine Frau die Wohnung in der hessischen Stadt verließ, und dann vor der Tür gelauert, bis die Kinder diese öffneten, um zur Schule zu gehen.
Sohn sprang aus dem Fenster und starb später im Krankenhaus
In der Wohnung hatte er demnach seine Tochter auf ein Bett gedrückt und ihr vermutlich mit einem Messer zweimal tief in den Hals geschnitten. Der Sohn wurde beim Sprung vom Balkon der Wohnung im neunten Stock eines Hochhauses schwer verletzt.
Passanten hatten das Kind gefunden, das kurz darauf im Krankenhaus starb. Der Vater floh und war wenige Tage später in einem Vorort von Paris gefasst worden.
Das Gericht schloss sich mit dem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft an. Der Verteidiger des Mannes hatte in seinem Plädoyer keinen konkreten Antrag gestellt, aber darauf hingewiesen, dass die genauen Vorgänge in der Wohnung am Tattag nicht aufgeklärt worden seien.
Angeklagter bedauert vor Gericht den Tod seiner Kinder
Es sei unklar, was den Sohn zu dem Sprung aus dem Fenster veranlasst habe. Unklar sei zudem, ob sein Mandant nicht mit dem Vorhaben zur Wohnung kam, zumindest zu versuchen, die Kinder nach Indien zu bringen.
In seinem letzten Wort hatte der Mann einem Übersetzer zufolge vor einigen Tagen erklärt: „Ich bedauere den Tod meiner beiden Kinder.“ In einer früheren, von seinem Verteidiger verlesenen Erklärung hatte er eingeräumt, dass seine beiden Kinder seinetwegen zu Tode gekommen seien. „Meine Tat ist unentschuldbar“, hatte der Angeklagte darin erklären lassen.