Landung im Pazifik

US-Kapsel kehrt vom Mond zurück: Erster Schritt zu einer neuen Reise von Menschen zum Erdtrabanten

Unbemannte Orion-Kapsel der Nasa, am 16. November ins All geschossen, landete am Sonntag im Pazifik. Flüge mit Astronauten sollen folgen.

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Die Orion-Kapsel der Nasa hinter dem Mond. Der blaue Klecks – das ist die Erde. Die Kamera saß auf einem Sonnensegel.
Die Orion-Kapsel der Nasa hinter dem Mond. Der blaue Klecks – das ist die Erde. Die Kamera saß auf einem Sonnensegel.dpa/ESA

Einmal Mond und zurück: Nach knapp einem Monat im All ist die unbemannte „Orion“-Kapsel der Nasa-Mondmission „Artemis 1“ zurück auf der Erde. Sie landete am Sonntagabend planmäßig im Pazifik vor der Küste Mexikos, zeigten Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa. „Splashdown“, schrieb die Nasa auf Twitter. Die Testmission gilt als wichtiger Schritt für die Rückkehr von Menschen auf den Mond.

Raumkapsel war über 2,2 Millionen Kilometer unterwegs

Die „Orion“-Kapsel war 2,243 Millionen Kilometer Meilen durch den Weltraum gereist, habe den Mond umflogen und Daten gesammelt. Das helfe der Nasa bei den Vorbereitungen, auf weiteren „Artemis“-Missionen Astronauten zum Mond zu schicken. 

„Ein historischer Moment & Meilenstein der Raumfahrt“, schrieb auch der deutsche Astronaut Alexander Gerst auf Twitter. „Die Menschheit hat wieder ein Raumschiff, das Menschen über den Erdorbit hinaus ins All tragen kann, um Mond & Mars zu erforschen“. Er gratulierte den beteiligten Teams für diese „fantastische Leistung“.

Platsch: Die Orion-Kapsel landet im Pazifik, von drei Fallschirmen abgebremst.
Platsch: Die Orion-Kapsel landet im Pazifik, von drei Fallschirmen abgebremst.AP/Pool EPA

Die Rückkehr der Orion-Kapsel habe „wie im Bilderbuch“ ausgesehen, sagte Martin Tajmar, Raumfahrtsystem-Experte an der TU Dresden. Bis alle Daten der Landung ausgewertet seien, dürfte es aber Tage dauern. Mithilfe von Spezialisten, Tauchern und Booten soll „Orion“ zunächst in den Hafen von San Diego gebracht werden.

Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten Programm „Artemis“ sollen in den kommenden Jahren wieder US-Astronauten auf dem Mond landen, darunter erstmals eine Frau und eine nicht-weiße Person. Auf einen ersten bemannten Flug („Artemis 2“) lediglich um den Mond herum soll ein weiterer bemannter Flug inklusive Mondlandung („Artemis 3“) folgen. 

1972 betraten zum letzten Mal Menschen den Mond

Die bislang letzten Menschen hatte die Nasa 1972 mit der „Apollo 17“-Mission auf den Mond gebracht, Eugene Cernan und Harrison Schmitt. Insgesamt brachten die USA als bislang einziges Land mit sechs erfolgreichen „Apollo“-Missionen zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Mond.

„Apollo 13“ war 1970 wegen einer Explosion auf dem Flug zum Mond gescheitert („Okay Houston, we’ve had a problem here“). Die drei Besatzungsmitglieder konnten auf einem spektakulär verlaufenden Weg zunächst um den Erdtrabanten herum heil zurückkehren.

Start war mehrmals verschoben worden

Gestartet war „Artemis 1“ – nach Kostenexplosionen und immer neuen Verschiebungen – am 16. November mit der Rakete „Space Launch System“ vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. Rund vier Wochen lang konnten dann alle geplanten Meilensteine abgehakt werden: Vorbeiflug am Mond, Einschwenken in die Umlaufbahn des Mondes, Ausschwenken aus der Umlaufbahn des Mondes, weiterer Vorbeiflug am Mond – und nun: Landung.

Auch die Europäische Raumfahrtagentur Esa und Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder sind an „Artemis“ beteiligt.