War öfter im Visier von Attentätern: Queen Elizabeth II. hier im Jahr 2022.
War öfter im Visier von Attentätern: Queen Elizabeth II. hier im Jahr 2022. Frank Augstein/AP

Die Personenschützer der im vergangenen September verstorbenen Queen Elizabeth II. mussten stets auf der Hut sein. Denn die britische Königin war immer wieder das Ziel von Anschlagsplänen. Einen bisher unbekannten Fall machte jetzt die US-Bundespolizei FBI öffentlich.

Die Behörde veröffentlichte 40 Jahre alte Akten, die auf Anschlagspläne gegen die britische Königin Elizabeth II. während eines Kalifornien-Besuchs im Jahr 1983 hindeuten. Die Bedrohung sei bekannt geworden durch den Anruf eines Mannes, „der behauptete, dass seine Tochter in Nordirland durch ein Gummigeschoss getötet“ worden sei, heißt es in den nun veröffentlichten Unterlagen. Er habe gedroht, der Queen Leid zuzufügen.

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Angriff auf Yacht der Queen in San Franzisco geplant

Den FBI-Akten zufolge wollte der Verdächtige in San Francisco „einen Gegenstand von der Golden Gate Bridge auf die königliche Yacht ‚Britannia‘ werfen, wenn sie drunter durch segelt“. Alternativ habe der Mann versuchen wollen, Elizabeth II. „zu töten, wenn sie den Yosemite-Nationalpark besucht“. Der Besuch der Queen und ihres Mannes Prinz Philip im Februar und März 1983 im US-Bundesstaat Kalifornien verlief ohne Zwischenfälle.

Die Drohungen gegen Elizabeth II. werden vor dem Hintergrund des Nordirland-Konflikts verortet. 1979 hatte die um Unabhängigkeit von London kämpfende irische Untergrundorganisation IRA Louis Mountbatten, den letzten Vizekönig von Indien, bei einem Bombenanschlag getötet. Er war ein Onkel von Prinz Philipp.

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IRA plante Bombenanschlag

Auch die Queen wurde immer wieder als Anschlagsziel ausgeguckt. 1970 hatten mutmaßliche IRA-Sympathisanten versucht, einen Zug mit der Monarchin westlich der australischen Metropole Sydney zum Entgleisen zu bringen. 1981 wollte die IRA einen Bombenanschlag gegen Elizabeth II. verüben, als diese sich zu einem Besuch auf den Shetlandinseln vor der Küste Schottlands aufhielt.

Ebenfalls 1981 gab der psychisch kranke Jugendliche Christopher Lewis in Neuseeland einen einzelnen Schuss in Richtung der Königin ab. Der Anschlagsversuch in der Stadt Dunedin wurde von der Polizei damals vertuscht und kam erst ans Licht, als der neuseeländische Geheimdienst SIS auf Nachfrage der Medien die entsprechenden Dokumente veröffentlichte.