Extreme Gewitterfront

Unwetter in Bayern: Windböe erfasst Bierzelt – zwölf Menschen verletzt

Erneut schwere Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturm in Süddeutschland. Nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) zog eine massive Gewitterfront mit über Teile Bayerns hinweg.

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Reste eines vom Sturm zerstörten Festzeltes. Ein heftiges Unwetter ist am Samstag über Teile Schwabens gezogen und hat im bayerischen Kissing bei Augsburg ein Bierzelt umgeworfen. 
Reste eines vom Sturm zerstörten Festzeltes. Ein heftiges Unwetter ist am Samstag über Teile Schwabens gezogen und hat im bayerischen Kissing bei Augsburg ein Bierzelt umgeworfen. Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Extremwetter in Süddeutschland! Eine schwerer Gewitterfront ist am Sonnabend über Teile Bayerns gezogen und hat eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Im bayerischen Kissing sind bei dem Unwetter zwölf Menschen verletzt worden. Wie die Polizei in Augsburg am Sonntag mitteilte, erlitten sechs von ihnen schwere Verletzungen. Das Unglück ereignete sich demnach beim Aufbau eines Bierzelts, das während des Unwetters am Samstag von einer starken Windböe erfasst wurde. Zahlreiche Menschen versuchten, es festzuhalten.

Insgesamt meldete die Polizei aus der Region um Augsburg in Südostbayern etwa 140 Einsätze wegen des Unwetters. In den meisten Fällen ging es um umgestürzte Bäume und andere Sturmschäden sowie überflutete Straßen und Häuser. Nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) zog eine massive Gewitterfront mit Starkregen, Sturmböen und Hagel über die Gegend hinweg.

Kissing: Nach dem Unwetter schaufeln Anwohner Hagel vom Gehsteig. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Samstagabend weiter vor Unwettern im Süden Bayerns. 
Kissing: Nach dem Unwetter schaufeln Anwohner Hagel vom Gehsteig. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Samstagabend weiter vor Unwettern im Süden Bayerns. Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Bereits in den vergangenen Tagen waren insbesondere Süddeutschland, aber auch andere Teile Deutschlands, von Unwettern getroffen worden. In der Nacht zu Freitag hatte eine schwere Gewitterfront in Baden-Württemberg und Bayern große Schäden angerichtet. Ein Mensch starb, etliche weitere wurden verletzt. In Lindau am Bodensee wurde ein gesamter Campingplatz verwüstet.

Unwetter in Süddeutschland: Schäden in Bayern und Baden-Württemberg

Die Region um den Bodensee ist laut DWD besonders betroffen. Wie dieser am Sonntag mitteilte, summieren sich die jüngst gefallenen Regenmengen in der Gegend bereits auf mehr als 100 Liter pro Quadratmeter. Zugleich halte die „Dauerregensituation“ bis Dienstag an. „Verhalten Sie sich entsprechend vorsichtig“, mahnte der DWD im Netzwerk X, ehemals Twitter.

Bayern: Ein vom Sturm abgetragenes Dach eines Seniorenheims in Kissing.
Bayern: Ein vom Sturm abgetragenes Dach eines Seniorenheims in Kissing.Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Zugleich gab es auch in anderen Regionen Deutschlands in den vergangenen Tagen Schäden und Verletzte durch unwetterartige Gewitter. So wehte eine Orkanböe nach Polizeiangaben im rheinland-pfälzischen Obersülzen in der Nacht zu Samstag bei einem Musikfestival ein Festzelt weg. Zwei Menschen wurden leicht verletzt. In Halle in Sachsen-Anhalt rückten Rettungskräfte wegen eines Unwetters in der Nacht zu Samstag zu mehr als 200 Einsätzen aus.