So verträumt stellen sich viele Schlafwandeln vor, doch dahinter steckt ein schweres Problem.
So verträumt stellen sich viele Schlafwandeln vor, doch dahinter steckt ein schweres Problem. imago (Symbolbild)

Es ist ein Phänomen, das vor allem Kinder betrifft und sich zum Glück meist auswächst: Schlafwandeln wird häufig belächelt, doch dahinter kann ein ernsthaftes Problem stecken und eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben bedeuten. Es handelt sich um eine Schlafstörung, die oberflächlich betrachtet seltsam anmutet: Schlafwandler verhalten sich, als seien sie wach. Nicht wenige Menschen reden im Schlaf, manchmal unzusammenhängende Laute oder Sätze, manchmal aber auch so, als würden sie sich nur schlafend stellen.

Wenn Schlafwandler sich aufrichten und umherirren, beginnt es brenzlig zu werden: Bei den unkontrollierten Bewegungen besteht die Gefahr, dass die oder der Betroffene stürzt oder Unheil anrichtet. Die Schlafwandel-Episoden können bis zu einer Stunde anhalten.

69-jährige Schlafwandlerin stürzt über Brüstung und fällt in die Tiefe

Laut Schlafexperten sind vor allem Kinder betroffen: Bis zu 30 Prozent in dieser Altersgruppe schlafwandelt vorübergehend, doch dieses Phänomen wächst sich bei den meisten aus. 3 bis 4 Prozent der Kinder schlafwandelt häufig. Etwa genauso viele, nämlich 4 Prozent, schlafwandeln auch im Erwachsenenalter.

Welches Risiko dies bedeutet, veranschaulicht der Fall einer Schlafwandlerin in Forchheim (Oberfranken): Die 69-Jährige ist in der Nacht zu Sonnabend von einem Balkon gestürzt und hat sich dabei schwer verletzt. Die Frau hatte in der Nacht auf Samstag im Schlaf ihr Zimmer verlassen und den Balkon betreten, wie die Polizei mitteilte. Sie stürzte demnach über die Brüstung, riss diese mit sich und fiel rund zweieinhalb Meter tief auf eine Holztreppe. Trotz ihrer Verletzungen gelang es ihr, ihren Schwiegersohn zu wecken, der die Rettungskräfte rief. Sie wurde schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt ins Krankenhaus gebracht.

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