Unfassbar: Impfkritiker-Sticker mit Rasierklinge auf Kinderrutsche aufgetaucht! Wer steckt dahinter?
Die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung und versuchter gefährlicher Körperverletzung.

Sie wollten Kinder verletzen: Unbekannte haben auf einer öffentlichen Kinderrutsche in Leipzig eine unter einem impfkritischen Aufkleber versteckte Rasierklinge angebracht. Ein 38-Jähriger entdeckte den gefährlichen Aufkleber am Sonntag auf einem Spielplatz im Stadtteil Wahren, wie die Polizei Leipzig am Montag mitteilte. Als er den mit einem Davidstern versehenen Aufkleber entfernte, bemerkte er darunter eine Rasierklinge. Der Mann blieb unverletzt, die Polizei warnte aber vor möglichen weiteren Aufklebern.
Beamte sicherten Spuren. Bei einer Absuche des Spielplatzes sowie von Spielplätzen in der Umgebung wurden keine weiteren derartigen Aufkleber gefunden. Die Polizei ermittelt wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und des Verdachts der Volksverhetzung. Auf Demonstrationen von Impfgegnern trugen Teilnehmer in den vergangenen Monaten wiederholt Davidsterne und inszenierten sich damit als Opfer einer vermeintlichen Impfdiktatur.
Alle aktuellen Nachrichten zum Coronavirus gibt's HIER! >>>
Querdenker-Aufkleber eine „False-Flag Operation“?
Auf Twitter und anderen sozialen Medien wurde die Nachricht kontrovers diskutiert. Offenbar ohne den Hintergrund des Vorfalls zu kennen, brachten impfkritische User die Version in Umlauf, es handle sich um eine „False-Flag Operation“: Unter falscher Flagge, so die Annahme, hätten die Täter den Verdacht auf jemand anders lenken wollen, in diesem Falle Querdenker. Historisches Beispiel für ein derartiges Täuschungsmanöver ist beispielsweise der von Nationalsozialisten 1939 inszenierte angebliche Überfall auf den Sender Gleiwitz in Oberschlesien, der die Invasion auf Polen rechtfertigen sollte.
„False-Flag“-Vorwürfe sind allerdings auch häufig Mittel der Desinformation: So behaupteten Syrien-freundliche Stimmen vor einigen Jahren, Giftgas-Einsätze gegen die eigene Bevölkerung seien „vom Westen“ oder der Opposition vorgetäuscht. Unter anderem eine UN-Untersuchungsmission kam allerdings zu der Erkenntnis, dass beispielsweise für den Einsatz des Giftgases Sarin gegen Oppositionelle im syrischen Ghouta das syrische Militär verantwortlich war.