Zwei Personenzüge rasen in Güterwaggons

UPDATE! Überall Blut und Leichen: Mehr als 300 Tote bei Zugunglück – Papst schockiert

Was für eine Tragödie! Neben den Schienen liegen die Leichen – nur mit weißen Laken bedeckt. Und die Suche geht immer noch weiter... 

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Rettungskräfte arbeiten an der Unfallstelle nach dem schweren Zugunglück im indischen Bundesstaat Odisha (Aufnahme mit Drohne).
Rettungskräfte arbeiten an der Unfallstelle nach dem schweren Zugunglück im indischen Bundesstaat Odisha (Aufnahme mit Drohne).Arabinda Mahapatra/AP/dpa

Was für eine Tragödie! Beim schwersten Zugunglück in Indien seit mehr als zwei Jahrzehnten sind wohl mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 850 weitere verletzt worden.

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Offenbar waren zwei Personenzüge in einen Güterzug gerast. Rettungskräfte sprachen am Samstag bereits von 288 Toten, die sie gezählt hätten. Dabei war der Einsatz am Unglücksort in der Nähe von Balasore noch lange nicht beendet. Auch viele Anwohner versuchten, eingeklemmte Menschen unter umgestürzten Waggons hervorzuziehen. Die Suche sei noch nicht abgeschlossen und es gebe viele Schwerverletzte, sagte Leiter der Feuerwehr im Bundesstaat Odisha, Sudhanshu Sarangi.

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Der Regierungschef von Odisha, Pradeep Jena, sprach von etwa 850 Verletzten, die in Krankenhäuser gebracht worden seien. Reporter sahen vor Ort mehrere umgestürzte Waggons. Neben und auf den Schienen lagen zahlreiche mit weißen Laken bedeckte Leichen. „Da ist überall Blut“, so ein geschockter Augenzeuge auf Twitter. 

Ein örtlicher Feuerwehrchef, Sudhanshu Sarangi, sagte ANI, ein Kran sei angekommen und ziehe jeden Waggon einzeln hoch. Man erwarte aber nicht, weitere Überlebende zu finden. „Wir sind entmutigt, wir haben noch nie so viele Leichen in unserem Leben gesehen.“

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Retter und Anwohner versuchen, Eingeklemmte aus den Wracks zu ziehen.
Retter und Anwohner versuchen, Eingeklemmte aus den Wracks zu ziehen.Press Trust of India/dpa

„Überall abgetrennte Körperteile von Menschen“

Der Chef der Bahngesellschaft Indian Railways, Amitabh Sharma, sagte zum Unfallhergang, es habe eine „aktive Beteiligung“ von zwei Personenzügen gegeben, außerdem sei ein am Rand abgestellter Güterzug beteiligt gewesen. Andere Augenzeugen sprachen davon, dass ein Zug entgleist gewesen sei. Noch ist der Ablauf völlig unklar. 

Ein Überlebender sagte einem örtlichen Fernsehsender, er habe geschlafen, als sich der Unfall ereignet habe. Nach der Kollision wären „10 bis 15 Menschen auf mich“ gefallen, erzählte er dem Sender. Er sei mit Verletzungen am Hals und an den Händen davongekommen, habe dann aber „überall abgetrennte Körperteile von Menschen“ gesehen.

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Leichen liegen auf den Gleisen.
Leichen liegen auf den Gleisen.AP

Immer wieder schwere Bahnunfälle in Indien

Ein Sprecher der Regionalregierung von Odisha sagte, wegen der vielen Verletzten seien 75 Krankenwagen sowie zahlreiche Busse an den Unfallort geschickt worden. Alle Krankenhäuser rund um den Unfallort bis hin zur rund 200 Kilometer entfernten Regionalhauptstadt Bhubaneswar seien in Alarmbereitschaft versetzt worden.

Indiens Premierminister Narendra Modi schrieb im Onlinedienst Twitter, er sei „erschüttert“ über das Zugunglück. Seine Gedanken seien bei den Hinterbliebenen. Bahnminister Ashwini Vaishnaw eilte zum Unfallort, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen.

Rettungskräfte arbeiten an der Unglücksstelle.
Rettungskräfte arbeiten an der Unglücksstelle.AP

In Indien gab es in der Vergangenheit immer wieder schwere Eisenbahnunfälle. 1981 waren zwischen 800 und 1000 Menschen ums Leben gekommen, als in Bihar ein Zug auf einer Brücke entgleist und in einen Fluss gestürzt war. Allerdings hatte sich die Sicherheit auf den Schienen dank massiver Investitionen und neuer Technologien in den vergangenen Jahren deutlich verbessert.

Papst, Scholz und von der Leyen reagieren bestürzt auf Zugunglück

Papst Franziskus hat den Opfern des schweren Zugunglücks in Indien sein Mitgefühl ausgedrückt. Das Oberhaupt der katholischen Kirche sei tief betrübt gewesen, als er von dem verheerenden Unglück im Bundesstaat Odisha erfuhr, hieß es in einem offiziellen Telegramm an den Vatikanbotschafter in Indien, Leopoldo Girelli, am Samstag. Der Pontifex versicherte demnach „allen, die von dieser Tragödie betroffen sind, seine geistliche Nähe“. Seine Gedanken seien nun auch bei den trauernden Angehörigen der Opfer und den vielen Verletzten. Er erinnerte an die Rettungskräfte, für die er die „göttlichen Gaben des Mutes und der Tapferkeit“ erbat.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) haben sich bestürzt über das schwere Zugunglück in Indien gezeigt. Scholz schrieb am Samstag über den Kurznachrichtendienst Twitter: „Das Zugunglück in Indien mit Hunderten Toten und Verletzten erschüttert mich zutiefst. Meine Gedanken sind bei den Opfern, Verletzten und ihren Familien. Deutschland steht an der Seite Indiens in dieser schweren Zeit.“

Ursula von der Leyen kondolierte ebenfalls über Twitter. Sie schrieb an die Adresse von Regierungschef Narendra Modi: „Europa trauert mit Ihnen“. Sie spreche den Angehörigen der Opfer angesichts der schrecklichen Nachrichten ihr tief empfundenes Beileid aus und wünsche den Verletzten baldige Genesung.

Zwei schwere Zugunglücke in Deutschland passierten am 3. Juni

Vor 25 Jahren, am 3. Juni 1998, prallen nach dem Bruch eines Radreifens im niedersächsischen Eschede mehrere Waggons eines ICE bei Tempo 200 gegen eine Straßenbrücke. 101 Menschen starben bei dem Unglück.

Ebenfalls am 3. Juni, im Jahr 2022, war bei Garmisch-Partenkirchen ein Regionalzug entgleist. Dabei waren fünf Menschen ums Leben gekommen.