Gestapelte Kästen in einem Getränkemarkt. Mit der Stellenanzeige, die gerade im Netz diskutiert wird, sucht ein Lebensmittelmarkt einen Mitarbeiter für die Getränkeabteilung.
Gestapelte Kästen in einem Getränkemarkt. Mit der Stellenanzeige, die gerade im Netz diskutiert wird, sucht ein Lebensmittelmarkt einen Mitarbeiter für die Getränkeabteilung. imago/xim.gs

Deutschland ächzt unter einem massiven Fachkräftemangel – und immer wieder wird berichtet, dass es momentan Jobs in Hülle und Fülle gibt. Allerdings bemängeln Arbeitgeber auch immer wieder, dass sich in vielen Fällen einfach kein geeignetes Personal findet. Ein Lebensmittelmarkt in Detmold sucht aktuell mit einer besonders kuriosen Stellenanzeige nach neuem Personal…

Jetzt auch lesen: Malermeister packt im Frühstücksfernsehen aus: Die junge Generation ist absolut arbeitsunwillig! DAS erlebte er mit seinen Azubis >>

Die Anzeige verbreitet sich bereits im Netz. Sie war wohl Mitte September in einer Lokalzeitung abgedruckt, enthält ein recht skurriles Anforderungsprofil. In der Anzeige wird nach einem Vollzeit-Mitarbeiter für den Getränkemarkt eines großen Lebensmittelhandels gesucht. „Du bist nicht komplett verpeilt? Du kannst eine Kiste Bier von einer Kiste Wasser unterscheiden?“, heißt es dort. Und weiter: „Du bist in der Lage, dir morgens eine Stulle zu schmieren?“

Lesen Sie auch: Mindestlohn, Minijobs, Maskenpflicht und Führerschein: DAS sind die wichtigsten Änderungen für Verbraucher im Oktober! >>

Ist diese Stellenanzeige witzig oder einfach nur dreist?

Offenbar ist man im Markt froh, überhaupt jemanden zu finden, verpackt das auf heitere Art und Weise in einer Stellenanzeige. „Du musst nicht beim kleinsten Kratzen im Hals eine Woche krank feiern? Du kannst die Uhr lesen und freundlich Guten Tag und Auf Wiedersehen sagen?“ Weiterhin heißt es: „Du musst nicht alle drei Minuten eine Whatsapp schreiben oder Insta checken? Du beherrschst die Grundrechenarten und kannst dich in deutscher Sprache verständigen?“

Lesen Sie jetzt auch: Angst vor dem großen Blackout! Wie bereitet man sich auf den Stromausfall vor? DAS sollten Sie unbedingt zu Hause haben >>

Auch die letzte Anforderung hat es in sich: „Du kannst dir vorstellen 5x die Woche zu arbeiten ohne gleich an Burnout zu erkranken?“ Alle, die diese Anforderungen erfüllen, sollen sich bewerben. Der Markt biete eine leistungsgerechte Entlohnung mit Urlaubs- und Weihnachtsbonus, 36 Tage Urlaub und „einen krisensicheren Job in einem Super-Team, auf welches wir stolz sind.“

Doch auf die vermeintlich lustige Anzeige gibt es nicht nur positive Reaktionen, denn: einige zweifeln daran, dass es etwa moralisch und rechtlich in Ordnung ist, wenn Menschen krank zur Arbeit gehen. „Du bist devot, lässt dich gerne ausbeuten und verhöhnen? Du magst Arbeitgeber*innen mit Rechtschreibschwäche?“, heißt es in einem Kommentar auf Twitter. Und: „Du verachtest modernes Arbeitsrecht und steckst infiziert gerne Kollegen und Kunden an?“

Lesen Sie jetzt auch: Geniales Herbst-Wissen: Warum werden eigentlich die Blätter bunt – hätten SIE es gewusst? >>

Die Anzeige schlägt dennoch in eine Kerbe, die schon viele Arbeitgeber bemängelten: Dass sich kein Personal mehr findet, das vor allem junge Menschen nicht mehr körperlich arbeiten wollen.

Malermeister packte im Frühstücksfernsehen über junge Arbeitnehmer aus

Erst kürzlich kritisierte ein Malermeister im Frühstücksfernsehen von Sat.1: „Die werden zu Hause in Watte gepackt, gehen dann auf dem Arbeitsmarkt mit Sack und Pack unter. Sie sind teilweise nicht mal mehr in der Lage, eine Baustelle mit dem Besen zu reinigen. Funktioniert nicht, kriegen sie nicht mehr hin. Wirklich durchziehen und mal arbeiten geht nicht.“