In Indien sind offenbar Trümmer einer chinesischen Rakete abgestürzt. Dorfbewohner entdeckten im westindischen Bundesstaat Maharashtra Medienberichten zufolge einen großen Metallring und eine Metallkugel, die demnach am Samstagabend vom Himmel gefallen waren. Indische Behördenvertreter und Raumfahrtexperten vermuten, dass es sich um Teile einer chinesischen Rakete handelt, die vor mehr als einem Jahr ins All gestartet war.

Der Metallring, der einen Durchmesser von bis zu drei Metern haben und mehr als 40 Kilogramm wiegen soll, wurde auf einem Feld im Bezirk Chandrapur entdeckt, wie die Nachrichtenagentur PTI unter Berufung auf Verwaltungschef Ajay Gulhane berichtete. „Wir bereiteten gerade ein Fest vor, als die rote Scheibe den Himmel erleuchtete und mit einem Knall auf ein leeres Grundstück im Dorf fiel“, sagte eine Dorfbewohnerin die Zeitung „The Times of India“. „Die Leute rannten aus Angst vor einer Explosion nach Hause und blieben fast eine halbe Stunde drinnen.“

Experten: Teile stammen vom Raketen-Typ „Langer Marsch“

Ein anderes Objekt, eine Metallkugel mit einem Durchmesser von etwa einem halben Meter, stürzte in ein anderes Dorf im selben Bezirk, wie Gulhane zu PTI sagte. Beide Objekte sollen nun untersucht werden. Die Bezirksbehörden schickten Ermittler in jedes Dorf, die herausfinden sollen, „ob noch weitere Objekte herumliegen“. Berichte über Verletzte oder Sachschäden gab es zunächst nicht.

Ein Vertreter der indischen Raumfahrtbehörde (ISRO) sagte der „Times of India“, bei den Objekten handele es sich vermutlich um Trümmer einer im Februar 2021 gestarteten chinesischen Rakete.

Der Experte Jonathan McDowell vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in den USA schrieb im Onlinedienst Twitter, der in Indien gefundene Ring stimme mit einem Teil einer chinesischen Rakete vom Typ Langer Marsch 3B überein.

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Im Jahr 2020 waren Trümmer einer Rakete vom Typ Langer Marsch auf die Elfenbeinküste gestürzt. Sie richteten Sachschäden in mehreren Dörfern an, Tote oder Verletzte gab es aber nicht.