Der Flugzeugträger „Sao Paulo“ im Jahr 1994, als er noch „Foch“ hieß und für Frankreich im Einsatz war.
Der Flugzeugträger „Sao Paulo“ im Jahr 1994, als er noch „Foch“ hieß und für Frankreich im Einsatz war. AFP

Alle Proteste und Warnungen von Naturschützern haben nichts genützt. Die brasilianische Marine hat ein Schrott-Kriegsschiff auf seine letzte Reise geschickt. Der Seelenverkäufer liegt jetzt auf dem Grund des Atlantischen Ozeans – angeblich in 5000 Metern Tiefe.

Das sechs Jahrzehnte alte Kriegsschiff sei am Freitagnachmittag (Ortszeit) etwa 350 Kilometer vor der Küste des Landes „kontrolliert“ versenkt worden, teilte die brasilianische Marine mit. An dem ausgewählten Ort betrage die Meerestiefe rund 5000 Meter. Umweltschutzorganisationen sprachen von der Gefahr „unermesslicher Schäden“ für Ökosysteme im Meer und Bewohner von Küstenregionen.

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Das frühere Kriegsschiff war vor der Versenkung monatelang im Atlantik herumgeirrt. Die Ankündigung Brasiliens, es zu versenken, hatte zu heftigen Protesten geführt. Aus dem Verteidigungsministerium in Brasília hieß es, für die Versenkung sei die „sicherste Gegend“ gewählt worden. Umweltorganisationen sprachen hingegen von einem „Umweltvergehen“. Robin Wood bezeichnete den ehemaligen Flugzeugträger „São Paulo“ als „30.000 Tonnen schweres Giftpaket“.

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