Trockener Alkoholiker nach Sitzung bei Anonymen Alkoholikern von Suff-Fahrer überfahren
Nach vielen Jahren des Alkoholismus hatte Ray Galindo entschieden, sein Leben zu ändern. Ein AA-Treffen wurde ihm dabei zum Verhängnis.
Tödliche Ironie des Schicksals. Nach vielen Jahren des Alkoholismus hatte er entschieden, sein Leben zu ändern. Ray Galindo ging zu einem Treffen der Anonymen Alkoholiker in seiner Heimatstadt Modesto (Kalifornien). Auf dem Nachhauseweg wurde er von einem Auto angefahren und starb. Der Fahrer war betrunken.
Mark Gallos hatte die AA-Sitzung im Gebäude der „Living Sober Fellowship“ an dem Schicksalstag geleitet. Dem örtlichen TV-Sender CBS13 verriet er: „Ray hat uns klargemacht, dass er einen anderen Weg im Leben einschlagen wollte. Er hatte bereits mit dem Trinken aufgehört und brauchte von uns seelische Unterstützung, es durchzuziehen.“ Laut Polizeibericht stand er hinterher an seinem Wagen und unterhielt sich mit einem anderen AA-Mitglied. In diesem Moment kam Braxton Howze im Zickzackkurs herangerauscht und rammte Galindo, der auf den Asphalt geschleudert wurde. Für den 58-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.
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Alkoholisierter Fahrer besaß keine Fahrerlaubnis
Howze besaß keine gültige Fahrerlaubnis, weil diese ihm laut Polizei wegen Trunkenheit am Steuer Monate zuvor entzogen wurde. Der 22-Jährige soll mehr als das Doppelte der erlaubten Promille-Grenze im Blut gehabt haben. Anstatt nach dem Unfall zu stoppen und zu helfen, drückte Howze aufs Gas. Weil ein Zeuge sich das Nummernschild merken konnte, konnte ihn die Polizei wenige Stunden später festnehmen. Er muss sich wegen Fahrerflucht, Fahren mit entzogener Fahrerlaubnis, Trunkenheit am Steuer sowie alkoholisierter Unfall mit Todesfolge vor Gericht verantworten. Bis zum ersten Anhörungstermin am 11. Mai wird er mindestens in Untersuchungshaft bleiben müssen, weil ihn die Staatsanwaltschaft als Gefahr für die Öffentlichkeit deklarierte – und die Kaution auf 1 Million Dollar festlegte.
Im AA-Sitzungszimmer hat Gallos den Stuhl, auf dem Galindo bis Minuten vor seinem Tod saß, umgedreht und eine Kerze daraufgestellt: „Es ist nicht nur ein Andenken an Ray, sondern gleichzeitig eine Anregung zum Nachdenken für alle, sich nicht betrunken hinters Steuer zu setzen.“