Gefährliche Gewässer

Traurige Bilanz: 192 Menschen in Deutschland ertrunken

DLRG: Weniger Ertrunkene als im Vorjahreszeitraum mutmaßlich wegen schlechten Wetters.

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Mitglied der DLRG Wasserrettung (Symbolbild)
Mitglied der DLRG Wasserrettung (Symbolbild)epd

Es ist eine erschreckende Zahl in einer traurigen Bilanz. In deutschen Gewässern sind in diesem Jahr bis jetzt fast 200 Menschen ums Leben gekommen.

Laut einer Zählung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) waren es 192 Personen, die ertrunken sind. Und die Zahl war sogar noch geringer als im Vorjahr. Bei dem schlechten Wetter baden nämlich weniger Menschen als bei brütender Hitze und blauem Himmel. Laut DLRG-Zählung für die ersten rund sieben Monate lag die Opferzahl um 21 niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

„Der Sommer macht nun schon eine längere Pause. Andernfalls läge die Zahl der Ertrunkenen sicher nahe der des Vorjahres“, erklärte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. Ihren Angaben nach ereignete sich der weitaus überwiegende Teil der tödlichen Unfälle seit Beginn der Badesaison im Mai. 132 Menschen kamen seitdem in Gewässern ums Leben, vor allem an unbewachten Uferabschnitten.

Flüsse und Kanäle sind besonders gefährlich

Besonders gefährlich ist der Rettungsorganisation zufolge das Schwimmen in Flüssen und Kanälen, die als Schifffahrtsrouten dienen. In Flüssen ertranken dieses Jahr bereits 68 Menschen. In Kanälen starben bis zum Stichtag am 25. Juli demnach weitere 17, was einem Anstieg um acht oder nahezu einer Verdoppelung im Vorjahresvergleich bedeutete. In Seen gab es bislang 75 Tote.

An den Küsten von Nord- und Ostsee ertranken laut Zählung seit Jahresbeginn neun Menschen, in Schwimmbädern gab es vier tödliche Zwischenfälle. Vier von fünf Ertrunkenen waren männlich, nahezu die Hälfte war laut DLRG älter als 50 Jahre. Unter den Toten waren auch acht Kinder im Vor- und Grundschulalter, zwölf Menschen ertranken bei Wassersportaktivitäten wie etwa Bootfahren.

Die DLRG-Präsidentin forderte deutlich mehr Anstrengungen zum Erhalt von Schwimmbädern. Diese litten aber unter hohem Sanierungsbedarf und Fachkräftemangel, erklärte Vogt. Sie seien aber die Orte für eine „flächendeckend umfassende Schwimmausbildung“, die wiederum auch die „beste Unfallverhütung“ sei.