Emotionalen Gedenkstunde

Große Trauer um getötete Valeriia – so laufen die Ermittlungen!

Nach der Festnahme eines Tatverdächtigen im Fall Valeriia aus Döbeln in Sachsen wird nach Motiv und Hintergrund des Verbrechens gesucht. Menschen sind erschüttert!

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Menschen stehen am Rande eines Gottesdienstes für die getötete Valeriia auf dem Obermarkt vor Blumen und Kerzen. Das neunjährige Mädchen war am Morgen des 3. Juni auf dem Weg zur Schule spurlos verschwunden.
Menschen stehen am Rande eines Gottesdienstes für die getötete Valeriia auf dem Obermarkt vor Blumen und Kerzen. Das neunjährige Mädchen war am Morgen des 3. Juni auf dem Weg zur Schule spurlos verschwunden.Robert Michael/dpa

Nach der Festnahme eines Tatverdächtigen im Fall der getöteten Valeriia aus dem sächsischen Döbeln geht die Spurensuche weiter. „Die Ermittlungen laufen auch am Wochenende“, sagte ein Polizeisprecher in Chemnitz am Sonntag. Untersucht werde unter anderem, wo sich der Beschuldigte mit der Neunjährigen aufgehalten hat. In dem Fall gibt es nach wie vor viele offene Fragen, Motiv und Hintergrund des Verbrechens sind bislang nicht bekannt.

Unterdessen trauern die Menschen in der Stadt, in der Valeriia lebte, öffentlich um die Grundschülerin aus der Ukraine, die 2022 mit ihrer Mutter vor dem Krieg in ihrer Heimat nach Deutschland geflohen war. Am Freitagabend gedachten rund 2500 Menschen in einer emotionalen Gedenkstunde in Döbeln des getöteten Mädchens. Begleitet von Musik stiegen zum Andenken an Valeriia etwa 900 Luftballons in den Himmel, viele legten Blumen und Kerzen nieder.

Emotionalen Gedenkstunde für Valeriia

Am Sonntagvormittag kamen nach Polizeiangaben rund 800 Menschen „jeden Alters“ zu einem ökumenischen Gottesdienst für Valeriia auf dem Obermarkt zusammen. Sie beteten unter freiem Himmel mit Pfarrern der evangelischen, katholischen sowie orthodoxen Kirchen, gedachten des getöteten Mädchens und schlossen sich den Fürbitten an. Am Rande häuften sich niedergelegte Blumen und Grablichter, auf der Bühne wurden vor einem Porträt des aus dem Leben gerissenen Kindes Kerzen aufgestellt.

Der evangelische Pfarrer Lutz Behrisch (l-r), Bogdan Luka, Pfarrer der ukrainischen Kirche in Dresden, und der katholische Pfarrer Steffen Börner stehen bei einem Gottesdienst für die getötete Valeriia auf einer Bühne auf dem Obermarkt.
Der evangelische Pfarrer Lutz Behrisch (l-r), Bogdan Luka, Pfarrer der ukrainischen Kirche in Dresden, und der katholische Pfarrer Steffen Börner stehen bei einem Gottesdienst für die getötete Valeriia auf einer Bühne auf dem Obermarkt.Robert Michael/dpa

Trauer um getötete Valeriia - Ermittlungen laufen auch am Wochenende

Die Ermittler warten unterdessen auf die Auslieferung des am vergangenen Freitag in Prag gefassten Beschuldigten. Sobald die tschechischen Behörden diese bewilligten, „wird er zur Strafverfolgung überstellt“, teilte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Chemnitz am Samstag auf Anfrage mit. Nähere Informationen dazu gebe es nicht vor nächster Woche. Unklar ist weiterhin, warum die Neunjährige sterben musste und was genau passiere.

Der in einem Restaurant von Tschechiens Hauptstadt festgenommene Mann, ein 36-jähriger Moldawier, steht unter dem Verdacht des Totschlags und Mordes. Nach ihm war auch mit einem europäischen Haftbefehl gesucht worden. Er ist in der Moldau-Stadt in Gewahrsam, ein Auslieferungsersuchen ist gestellt.

Tausende Döbelner trauern nach Tod von 9-jähriger Valeriia auf dem Obermarkt in Döbeln.
Tausende Döbelner trauern nach Tod von 9-jähriger Valeriia auf dem Obermarkt in Döbeln.IMAGO/EHL Media

Nach Festnahme eines Tatverdächtigen – Große Trauer in Valeriias Heimatstadt

Valeriia war am 3. Juni morgens nicht zum Unterricht gekommen und verschwunden. Hunderte Einsatzkräfte hatten eine gute Woche lang nach ihr gesucht - und am vergangenen Dienstag dann im Unterholz eines Waldes südlich von Döbeln ihre Leiche gefunden. Die Suche nach einem Täter hatte sich daraufhin vor allem auf das soziale Umfeld des Mädchens konzentriert, drei Tage später klickten die Handschellen.

Nach „Bild“-Informationen soll es sich bei dem Tatverdächtigen um den Ex-Freund von Valeriias Mutter handeln. Er soll sie vor dem Verschwinden des Mädchens kontaktiert haben und zudem von der Überwachungskamera eines Nachbarhauses gefilmt worden sein.■