Der Schock kam nach dem Urlaub! Als eine Kroatien-Touristin nach der Heimreise ihr Konto checkte, traute sie ihren Augen kaum. 1506 Euro waren da abgebucht für eine einzige, kurze Taxifahrt. Gegen den Taxifahrer wird nun ermittelt. Allerdings nicht wegen des Wucherpreises, sondern wegen Steuerhinterziehung.
Was genau war passiert? Die Touristin - eine ältere Dame aus Neuseeland - ließ sich im Mai vom Hauptbahnhof von Kroatiens Haupstadt Zagreb zu einem Ziel in der Innenstadt fahren. Je nach Route sind das maximal 1,6 Kilometer. Der Zähler im Wagen habe 185 Euro angezeigt, berichtete die Neuseeländerin. Das konnte nicht sein.
Die Touristin protestierte. Daraufhin soll der Fahrer einen Preisnachlass auf 150 Euro angeboten haben. Immer noch viel zu viel. Doch die Frau - die sich unter Druck gesetzt fühlte - erklärte sich einverstanden. Der Fahrer habe einen Kollegen gerufen, der ein Lesegerät für Bank-Karten hatte. Dieser gab die Summe ein und die Touristin die PIN-Nummer ihrer Karte.
Die Touristin zeigte den Taxi-Fahrer bei der Polizei an
Als die Frau zurück in ihrer Heimat war, stellte sie fest, dass nicht 150 Euro abgebucht worden waren, sondern mehr als zehn Mal so viel. Über die kroatische Botschaft zeigte die Neuseeländerin den Taxifahrer bei der Polizei an. Nachdem die Zeitung Jutarnij List über den Fall berichtete, soll der Fahrer der Touristin 1350 Euro zurücküberwiesen haben. Er sprach von einem Versehen.
Gegen diesen Fahrer wird laut der Zeitung nun wegen Steuerhinterziehung ermittelt, da er keine Rechnung ausgestellt haben soll. Der überhöhte Preis sei nicht Gegenstand der Ermittlungen, weil die Taxi-Fahrpreise in Kroatien nicht gesetzlich geregelt sind. Die Fahrer haben freie Hand. Deswegen wird seit Langem vor Abzocke in dieser Branche gewarnt.
Die Neuseeländerin hatte übrigens eine längere Rundreise durch Südosteuropa geplant. Doch nach der schlechten Erfahrung mit der völlig überteuerten Taxifahrt in Zagreb, war sie, wie sie selbst erzählte, vorzeitig abgereist. Dass sie von dem Fahrer noch viel übler abgezockt worden war, ahnte sie da noch nicht. Immerhin hat sie, weil sie den Betrug öffentlich gemacht hatte, die ergaunerten 1350 Euro zurückbekommen.