Toter Jogger in Norditalien – war es ein Bär?
Anwohner warnten schon länger vor einem Bären, der in der Gegend bereits Nutztiere gerissen hatte.

In Norditalien ist ein Jogger möglicherweise von einem Bären angegriffen und getötet worden. Der 26-Jährige Andrea Papi wurde am frühen Donnerstagmorgen in der Ortschaft Caldes tot nahe eines Forstweges gefunden, wie die Provinz Trentino mitteilte. Er war vom Joggen nicht zurück gekehrt, woraufhin seine Freundin Alarm schlug.
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Nach einer Suche wurde in der Nacht sein Leichnam gefunden. Zu den möglichen Todesursachen wurde die Attacke eines Wildtieres gezählt, wie es hieß. Die Behörden ordneten eine Autopsie des Leichnams an. Der Körper des Mannes weise schwere Verletzungen auf. Nach Informationen des Nachrichtenportals „Ildolomiti.it“ wurde auch nicht ausgeschlossen, dass der Sportstudent eines natürlichen Todes gestorben ist und erst nach seinem Tod von einem Bären angegriffen wurde.
Bären griffen Schafe an
In der bergigen und bewaldeten Gegend, knapp eine Autostunde von der Provinz- und Regionalhauptstadt Trient entfernt, wurden zuletzt immer wieder Bären gesichtet. Einheimische sagten der Zeitung „L'Adige“, dass es im vergangenen Monat mehrere Angriffe auf Nutztiere wie etwa Schafe gegeben habe.
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Erst vor einem Monat wurde unweit von Caldes im Rabbital ein Wanderer und dessen Hund vom Bären MJ5 angegriffen und verletzt. In der Provinz gibt es Schätzungen zufolge rund 100 wildlebende Bären. Auch der berühmt gewordenen Problem-Bär Bruno war aus dem Trentino nach Bayern eingewandert.

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Damals wie heute gilt, dass Braunbären keine Probleme machen, solange sie Pflanzenfresser bleiben. Auch 2006 wurde Braunbär Bruno den Menschen gefährlich, weil er immer näher menschliche Siedlungen heran kam. Er fraß Schafe, stahl Honig, plünderte Hühnerställe, lief durch Orte. Das begründete die Abschussgenehmigung für das geschützte Raubtier.
Bruno endete ausgestopft im Museum. Seitdem sind nur kurzzeitig einzelne Bären durch Bayern getappt: So gab es einen vor zwei Jahren im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. 2019 ist wieder einer dort aufgetaucht.
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Bären sind Allesfresser
Bären sind, anders als Wölfe, Allesfresser. Zu 75 Prozent ernähren sie sich von Pflanzen – und haben somit nicht so oft Appetit auf Schafe, Ziegen oder Hühner. Und solange sie nicht lernen, dass es bei Menschen etwas zu fressen gibt, halten sie sich fern. Wichtig ist es daher, im Bärengebiet keine Essensreste in der Natur zurückzulassen.
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Eine große Population von mehr als 900 Bären, aber auch Wölfe und Luchse leben laut WWF in Slowenien. Die zu Deutschland nächste größere Bärenpopulation lebt im italienischen Trentino etwa 120 Kilometer von Bayern entfernt. Dort gibt es derzeit etwa 60 Bären.