Arbeiter gießen flüssiges Eisen mit einer Temperatur von 1.400 Grad in der Eisengießerei Torgelow in vorbereitete Formen.
Arbeiter gießen flüssiges Eisen mit einer Temperatur von 1.400 Grad in der Eisengießerei Torgelow in vorbereitete Formen. dpa/Jens Büttner

Schwerer Unfall in einer Eisengießerei in Torgelow. Als eine tonnenschwere Gussform zerbricht, werden Arbeiter unter den Trümmern begraben – zwei Männer sterben, einer wird schwer verletzt.

Zu dem Unfall kam es am Dienstagabend als in einer Gießereihalle, eine 60 bis 80 Tonnen schwere Form per Schwerlastkran bewegt worden war. Als diese Form auf Lagerböcken abgestellt werden sollte, sei sie zerbrochen.

Ein 53 Jahre alter Arbeiter wurde von Bruchstücken getroffen und von einem Arzt sofort für tot erklärt. Ein 51-Jähriger wurde verschüttet und konnte erst etwa vier Stunden später tot geborgen werden. Der dritte Arbeiter erlitt eine Beinverletzung und kam schwer verletzt in eine Klinik nach Greifswald.

Gießerei Torgelow: Polizei beschlagnahmt Produktionshalle

Die Kriminalpolizei hat die Halle als Tatort beschlagnahmt, somit ruht dort vorerst die Produktion.

Experten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales sollen den Unfallort untersuchen und feststellen, ob unter anderem das vorgeschriebene Material verwendet und vorgegebene Abstände zu Lasten eingehalten wurden. Die Staatsanwaltschaft hat einen Gutachter eingesetzt, der diese Erkenntnisse bewerten und die Ursache des Unglücks herausfinden soll.

In der Gießerei werden sehr große und tonnenschwere Teile für Windkraftanlagen hergestellt, darunter Rotornaben und Getriebegehäuse. Die Firma mit mehr als 300 Beschäftigten gilt als wichtiger industrieller Arbeitgeber in Vorpommern, war unter anderem infolge der Corona-Pandemie 2020 in Turbulenzen geraten und Anfang 2022 von der Thüringer Silbitz Group GmbH übernommen worden.