Im Moskauer Untergrund
Todesdrama in Moskauer Kanalisation – Unwetter spült Touristen weg
In Moskau endete eine Tour durch die Kanalisation der Stadt für mindestens fünf Teilnehmer tödlich. Ein Tourguide schrieb noch eine dramatische letzte SMS.

Sie wollten auf eine Tour im Moskauer Untergrund gehen, doch er wurde ihr Grab. Bei einer Führung in der Kanalisation in Moskau am Sonntag sind mindestens fünf Menschen gestorben. Ein Unwetter hatte das Wasser plötzlich ansteigen lassen.
Die Opfer waren Gäste auf einer Tour durch die Abwasserkanäle unter der russischen Hauptstadt. Die Touren werden von sogenannten Diggern veranstaltet. Das sind Fans der unterirdischen Gänge.
Bisher fünf Tote nach Unglück bei Tour in Moskauer Kanalisation geborgen
Bisher haben die Behörden erst fünf Tote geborgen. Vermutlich steigt die Zahl der Toten noch, denn es werden noch weitere Personen vermisst. Ursprünglich hatten sich bis zu 24 Personen für die Tour eingeschrieben. Einige hatten aber wegen des vorhergesagten Regens abgesagt, berichten Lokalmedien. Acht Personen seien letztendlich auf die Tour gegangen. Dennoch haben die Behörden die Befürchtung, dass am Ende doch noch weitere Personen mitgegangen seien.
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Die Gäste waren auf der Tour durch die Abwasserkanäle von einem Unwetter überrascht worden. Das Wasser in den Kanälen war extrem schnell angestiegen.
Tourguide schrieb dramatische letzte SMS
Laut Berichten soll Tourguide Konstantin Filipov (31) noch eine letzte dramatische Nachricht abgeschickt haben. „Scheiße, es regnet. Kann ich an der Trubnaya raus?“, schrieb er. Es war sein letztes Lebenszeichen.
Die Fluten hatten die Gäste vermutlich eingeschlossen und weggespült. Bisher gab es von den Moskauer Behörden noch keine endgültige Zahl der Toten und Vermissten.
Zunächst sei die Leiche eines Mädchens im Moskauer Stadtfluss Moskwa am Sonntagabend gefunden worden. Am Montag habe man auch die leblosen Körper eines Mannes und eines Jungen bergen können. Auch zwei weitere Opfer seien später entdeckt worden.

Taucher suchen nach weiteren Toten im Untergrund
Ermittler durchsuchten laut Moscow Times die Kanalisation. Auch Taucher seien eingesetzt worden, um nach den Opfern zu suchen.
Die Touren in den Moskauer Untergrund und zum Unterwasserfluss Neglinka werden von mehreren Veranstaltern angeboten. Gäste gehen dabei mit ortskundigen Führern in die Kanäle unter der russischen Hauptstadt. Die Kanäle stammen zum Teil aus dem 19. Jahrhundert. Eine der Experten sagte der Nachrichtenagentur RIA Novosti, dass es in dem Kanalsystem auch sichere Verstecke für solche Fälle gebe.
„Ich hatte gehofft, dass ich dort vielleicht noch einige Überlebende finden würde. Es gibt zwei Schutzräume, aber es war niemand da“, so Daniil Davydov, ein Urban Explorer, der sich in der Moskauer Unterwelt auskennt.
Die Behörden ermitteln nun auch gegen den Betreiber der Touren. Es sollen Sicherheitsstandards verletzt worden sein.