Tobi Schlegl: DARUM hat der Ex-Moderator ein Buch über die Seenotrettung auf dem Mittelmeer geschrieben
Im vergangenen Jahr war Tobi Schlegl als Notfallsanitäter auf der „Sea-Eye 4“ unterwegs. Seine Erinnerungen hat er nun niedergeschrieben.

Im Jahr 2021 ertranken wieder mindestens 1864 Menschen bei dem Versuch das Mittelmeer zu überqueren, und in Europa ein sicheres, menschenwürdiges Leben zu führen. Dass es nicht noch viel mehr Todesopfer waren, ist vor allem privaten Seenotrettern zu verdanken. Freiwillige, die gegen alle Widerstände der EU und staatlicher Stellen auf dem Mittelmeer nach Geflüchteten suchen, die all ihre Hoffnungen in Schlepper gelegt hatten, die sie auf völlig seeuntauglichen Booten sich selbst überließen. Einer dieser Helfer war im vergangenen Jahr auch der ehemalige TV-Moderator Tobi Schlegl. Nun hat er über seine Erfahrungen auf dem Schiff „Sea-Eye 4“ ein Buch geschrieben.
Tobi Schlegl heuerte im Mai als Seenotretter an
Tobi Schlegl war keineswegs als Tourist oder mit Promi-Bonus auf dem Mittelmeer unterwegs. Der 44-Jährige hatte dem TV-Geschäft bereits vor einigen Jahren den Rücken gekehrt, um eine Ausbildung zum Notfallsanitäter zu machen. In dieser Funktion heuerte er im Mai 2021 auch auf der „Sea-Eye 4“ an. Die Zeit dort war wechselhaft, wie aus dem Instagram-Profil von Schlegl herauszulesen ist.
408 Menschen konnte die Crew des Seenotrettungsschiffs mit Tobi Schlegl an Bord retten. Der Ex-Moderator und seine Kollegen durften sich für ihren Einsatz ins Buch der Stadt Palermo eintragen. „Ehrenwerte Bürger“ dürfen sie sich seither nennen. Doch nur kurz darauf verhinderte der italienische Staat wie bereits mehrfach in der Vergangenheit weitere Missionen der „Sea-Eye 4“. Das umgebaute Offshore-Versorgungsschiff aus dem Jahr 1972 wurde unter fadenscheinigen Gründen stillgelegt. Wochen später durfte das Schiff erst wieder auslaufen.
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Während seiner Tage auf der „Sea-Eye 4“ hat Tobi Schlegl Tagebuch geführt. Eigentlich nur für sich selbst, wie er in einem Video auf Instagram sagt. Doch mit der Zeit habe er sich entschieden, dass er seine Erfahrungen und auch seine Reichweite nutzen möchte, um auf die Situation im Mittelmeer aufmerksam zu machen. „Ich möchte für Empathie sorgen“, schildert Tobi Schlegl seine Beweggründe. „Das sind nicht nur Geflüchtete, die wir da an Deck genommen haben. Das ist nicht nur eine 30-Sekunden-Meldung in der Tagesschau. Das sind Menschen. Und deren Geschichte, das was ich erlebt habe und die Geschichte meiner Crew; die will ich erzählen.“
Tobi Schlegl als Seenotretter: Sein Buch erscheint im Februar
Das was er an Bord der „Sea-Eye 4“ erleben musste, sei eines der heftigsten und intensivsten Erlebnisse seines Lebens geworden. Und damit sich mehr Menschen vorstellen können, was es bedeutet, darum habe er nun das Buch „See. Not. Rettung. Meine Tage auf der ‚Sea-Eye 4‘“ geschrieben. Er wolle „Empathie wecken und Euer Feuer entfachen“ sagte er auf Instagram.
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Und während das Buch am 24. Februar in den Handel kommt, plant die Organisation Sea-Eye bereits die Rettungsmission für das kommende Jahr. Für weitere Rettungsmissionen werden noch Freiwillige gesucht.