Feuer-Drama auf griechischer Insel
Update! Waldbrand tobt: 30.000 Menschen auf Rhodos evakuiert, manche Urlauber retten sich zu Fuß
Der Regionalgouverneur: „Das Ziel ist es, menschliches Leben zu schützen“

Rund 30.000 Menschen sind auf der griechischen Ferieninsel Rhodos vor einem seit Tagen tobenden Waldbrand in Sicherheit gebracht worden. Mehr als 2000 von ihnen wurden am Sonnabend mit Schiffen von Stränden abgeholt, wie die griechische Küstenwache mitteilte. Zudem wurden Busse für die Evakuierungen eingesetzt. Unter den Evakuierten sind auch deutsche Urlauber. Mehrere Menschen kamen mit Atemwegsbeschwerden in Krankenhäuser.

Regionalgouverneur George Hadjimarkos sagte dem TV-Sender Skai, dass die Evakuierungen durch von den Flammen abgeschnittene Straßenverbindungen erschwert worden seien. „Das Ziel ist es, menschliches Leben zu schützen“, sagte er. In manchen Fällen mussten sich die Urlauber wegen der durch das Feuer versperrten Straßen zu Fuß in Sicherheit bringen.
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Notquartiere für Urlauber auf Rhodos
Die Urlauber und auch einige Einheimische wurden für die Nacht in Turnhallen, Schulgebäuden und Hotel-Konferenzzentren untergebracht. Der staatliche Rundfunk berichtete am Abend in einer Sondersendung, dass 8000 Menschen den Süden der bei Touristen beliebten Insel auf dem Landweg verlassen hätten. Die Zahl könne noch höher liegen, hieß es.

Von den Evakuierungen im Süden von Rhodos sind nach Einschätzung des Deutschen Reiseverbands auch Deutsche betroffen. „Auf der Insel halten sich derzeit insgesamt rund 20.000 deutsche Urlauber von Reiseveranstaltern auf, betroffen von den Evakuierungen ist nur ein kleinerer Teil“, teilte eine Sprecherin am Abend der dpa mit.
Mehr als 2000 Menschen mit Schiffen abgeholt
Von den Stränden Kiotari und Lardos im Osten der Mittelmeerinsel wurden nach Angaben der Küstenwache mehr als 2000 Menschen von Schiffen abgeholt und zu einem anderen, sicheren Strand der Insel gebracht. An dieser Evakuierungsaktion waren mehr als 30 private Schiffe beteiligt. Der Schiffskonvoi wurde von drei Schiffen der Küstenwache angeführt. In Kiotari beschädigte der Brand drei Hotels.
Ein Schiff der griechischen Marine befand sich auf dem Weg in das Katastrophengebiet, um bei den Rettungsaktionen zu helfen, wie die Küstenwache ferner mitteilte. Seit am frühen Morgen der Evakuierungsalarm ausgegeben worden waren, hatten sich Touristen zu Fuß an die Strände begeben. Videoaufnahmen zeigen, dass manche unter der sengenden Sonne mit kleinen Kindern unterwegs waren.
Laut Medienberichten hatten manche der jetzt evakuierten Urlauber ihre Flüge von der Insel verpasst, da die Flammen die normalen Verkehrsverbindungen abgeschnitten hatten.
Seit fünf Tagen wütet das Feuer auf Rhodos
Die seit drei Tagen tobenden Waldbrände auf Rhodos gerieten am Samstagnachmittag außer Kontrolle. In der Region von Rhodos wehen Winde der Stärke sechs. „Die Rauchbildung ist so stark, dass man kaum atmen kann“, sagte Konstantinos Traraslias, stellvertretender Bürgermeister von Rhodos, dem Athener Nachrichtensender Skai. Menschen würden in die Kleinstadt Gennadi gebracht, von wo aus sie in Hotels untergebracht werden sollten.
Wie die Regierung in Athen am Abend mitteilte, wurden acht Menschen mit Atemwegsbeschwerden ins Krankenhaus gebracht. Der Brand nahm wegen der Änderung der Windrichtung eine Drehung Richtung Küste und überraschte die Feuerwehr, wie ein Sprecher mitteilte.
Griechenland leidet derzeit unter einer extremen Hitzewelle. Für dieses Wochenende wurden Temperaturen von über 44 Grad erwartet. In dem Land wüten aktuell zahlreiche Waldbrände. Nach Angaben der Feuerwehr brachen zuletzt innerhalb von 24 Stunden 46 neue Brände aus.