Suchaktion läuft auf Hochtouren

„Titanic“-Wrack: Touristen-Tauchboot wird vermisst

Neues Drama um den unglücksseligen Ozean-Dampfer, der bei seinem Untergang 1912 viele Menschen in den Tod riss?

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Das Wrack der Titanic schlummert heute auf dem Grund des Atlantik.
Das Wrack der Titanic schlummert heute auf dem Grund des Atlantik.Mary Evans/imago

Gibt es ein neues Drama um den unglücksseligen Ozean-Dampfer, der bei seinem Untergang 1912 viele Menschen in den Tod riss? Seit Sonntag wird ein U-Boot vermisst, dass Touristen und Abenteurer zu  dem berühmten Wrack im Nordatlantik bringen wollte.

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Die Küstenwachen Kanadas und der USA haben am Dienstag weiter fieberhaft nach einem verschollenen Mini-U-Boot gesucht, das zum Wrack der „Titanic“ gestartet war. An Bord des Tauchboots befinden sich fünf Menschen, darunter der britische Milliardär Hamish Harding sowie der prominente pakistanische Geschäftsmann Shahzada Dawood und dessen Sohn. Die Suche ist ein Wettlauf gegen die Zeit – das U-Boot hatte bei seinem Aufbruch Atemluft für etwa vier Tage.

Tauchboot des Unternehmens OceanGate Expeditions, das in der Nähe des „Titanic“-Wracks im Atlantik vermisst wird. (Archivbild)
Tauchboot des Unternehmens OceanGate Expeditions, das in der Nähe des „Titanic“-Wracks im Atlantik vermisst wird. (Archivbild)Dirty Dozen Productions/PA Media/dpa

Kontakt zum U-Boot brach am Sonntag ab

Das von dem Unternehmen OceanGate Expeditions betriebene U-Boot „Titan“ hatte den Tauchgang am frühen Sonntagmorgen begonnen. Knapp zwei Stunden später brach der Kontakt zum Boot ab. Die US-Küstenwache wurde laut Mauger am Sonntagnachmittag darüber informiert. Sie schickte zwei C-130-Flugzeuge, um die Meeresoberfläche abzusuchen. Die kanadische Küstenwache entsandte ein Flugzeug sowie ein mit Sonar-Technologie für Bojen ausgerüstetes Schiff.

„Eine Suche in diesem entlegenen Gebiet ist eine Herausforderung, aber wir schicken alles, was wir haben, um sicherzustellen, dass wir das Boot orten und die Menschen an Bord retten können“, sagte der Koordinator des Einsatzes, John Mauger, am Montag vor Journalisten in Boston (US-Bundesstaat Massachusetts). Zeit ist ein kritischer Faktor bei der Rettungsaktion. Das 6,5 Meter lange U-Boot „Titan“ hat bei einer fünfköpfigen Besatzung genug Atemluft für rund 96 Stunden.

Bei Einbruch der Dunkelheit am Montagabend wurden die Suchflüge unterbrochen, während eine Einheit der US-Nationalgarde sowie „Titan“-Betreiber OceanGate Expeditions, die Suche auf dem Wasser fortsetzten.

„ Titan“-U-Boot des Unternehmens OceanGate Expeditions. In der Nähe des «Titanic»-Wracks im Atlantik suchen Rettungskräfte nach fünf Vermissten in einem verschollenen U-Boot. 
„ Titan“-U-Boot des Unternehmens OceanGate Expeditions. In der Nähe des «Titanic»-Wracks im Atlantik suchen Rettungskräfte nach fünf Vermissten in einem verschollenen U-Boot. OceanGate Expeditions/AP/dpa

Tauchgang zur Titanic kostet 250.000 Dollar pro Person

Der 58-jährige britische Milliardär, Pilot und Weltraumtourist Harding hatte am Sonntag auf seinem Instagram-Profil mitgeteilt, er sei „stolz endlich ankündigen zu können“, dass er sich der Mission zum Wrack der „Titanic“ anschließen werde. „Es hat sich ein Wetterfenster geöffnet und wir werden einen Tauchgang versuchen“, schrieb Harding weiter.

Karte mit Verortung des Wracks der Titanic
Karte mit Verortung des Wracks der Titanicdpa

„Zur Besatzung des U-Boots gehören auch legendäre Forscher, von denen einige seit den 80er-Jahren mehr als 30 Tauchgänge zur ‚Titanic‘ unternommen haben“, schrieb Harding weiter. Ein Platz als Passagier in dem Tauchboot kostet laut der Webseite von OceanGate Expeditions 250.000 Dollar (rund 229.000 Euro).

Zu den Passagieren gehören auch der prominente pakistanische Geschäftsmann Shahzada Dawood und sein Sohn Suleman, wie die Familie mitteilte. Shahzada Dawood ist stellvertretender Vorsitzender des in Karachi ansässigen Mischkonzerns Engro und engagiert sich auch für die 1960 gegründeten Stiftung seiner Familie, die sich für Bildung einsetzt. 

Die „Titanic“, die als unsinkbar galt, war am 10. April 1912 vom englischen Hafen Southampton zu ihrer Jungfernfahrt nach New York aufgebrochen. Fünf Tage später ging das damals größte Kreuzfahrtschiff der Welt unter, nachdem es einen Eisberg gerammt hatte. Fast 1500 der 2224 Menschen an Bord kamen ums Leben.

Das in zwei Teile zerbrochene Wrack des britischen Riesenschiffs wurde erst 1985 etwa 650 Kilometer vor der kanadischen Küste gefunden. Es liegt in internationalen Gewässern im Atlantik in etwa 4000 Metern Tiefe.