Tierbesitzer in Angst: Der „Pferderipper” geht um

Mannheim - Die Szenen sind auf einer Wärmebildkamera des Sicherheitsdienstes zu erkennen: Ein Mann läuft mitten in der Nacht über das Gelände eines Reiterhofs. Er hat keine Kleidung an, trägt nur Gummistiefel und führt einen längeren Gegenstand mit sich. Dann verschwindet er. Die Polizei sucht ihn Mitte August in Heddesheim (Rhein-Neckar-Kreis) mit einem Hubschrauber – erfolglos. War es der unbekannte Täter, der in der Gegend Pferde schwer verletzt?
Viele Pferdebesitzer in der Rhein-Neckar-Region sind verängstigt und verunsichert. Seit Juni sind sieben Tiere verletzt worden, vier Stuten und drei Fohlen. Oft wurden die Pferde mit einem scharfen Gegenstand an der Schulter, den Beinen, den Genitalien oder in der Nähe davon verletzt. Ein Tier musste eingeschläfert werden.
Die Taten ereigneten sich auf Höfen und Stallanlagen in den Stadtgebieten von Mannheim und Heidelberg und in der Nähe von Neckargemünd. Anfang August rettet ein Tierarzt das Leben einer Stute. Sie hat eine 40 Zentimeter lange Schnittwunde. Mitte des Monats werden mehrere Stuten an den Beinen verletzt.

Dominic Sohl ist Pächter eines betroffenen Hofs. Drei Tiere stehen im Stall des 48-Jährigen. Den genauen Ort möchte er nicht nennen. Zwei Stuten, die bei ihm untergebracht sind, wurden leicht verletzt. Die ältere habe es etwas schlimmer getroffen, weil sie an Fremde gewöhnt sei. „Ein alter Gaul ist abgestumpft, da kann sich jeder nähern“, sagt Sohl. Junge Pferde reagierten wachsamer auf Fremde.