Nicht mehr Gisela oder Ingrid. Tiefdruckgebiete sollen jetzt auch ausländisch klingende Namen haben.   
Nicht mehr Gisela oder Ingrid. Tiefdruckgebiete sollen jetzt auch ausländisch klingende Namen haben.    Foto: Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Ahmet, Goran oder Chana: In den ersten Wochen des Jahres 2021 werden häufig Namen mit Migrationshintergrund auf der Wetterkarte stehen. Mit einer Kampagne namens Wetterberichtigung will das Netzwerk Neue deutsche Medienmacher*innen (NdM) Vielfalt in der Bevölkerung sichtbar machen. Dazu hat der Zusammenschluss 14 Patenschaften für Hoch- und Tiefdruckgebiete gekauft – was zur Vergabe des entsprechenden Namens berechtigt.

„Das Wetter diverser zu machen, ist nur ein symbolischer Schritt“, erklärte die NdM-Vorsitzende Ferda Ataman. Wichtig sei, dass gesellschaftliche Vielfalt überall endlich Normalität werde. Die Organisation setzt sich für Vielfalt im Medienbereich ein und fordert gemeinsam mit Partnern aus der Schweiz und Österreich, dass bei jedem Thema und jeder Sendung auch nicht-weiße Menschen gezeigt werden.

Die Organisationen schlagen darüber hinaus eine Quote für Journalisten aus Einwandererfamilien von 30 Prozent bis 2030 vor. Den Angaben zufolge liegt der Anteil von Medienschaffenden mit Migrationshintergrund in Deutschland schätzungsweise bei 5 bis 10 Prozent. In der Bevölkerung insgesamt hat hingegen jeder Vierte einen Migrationshintergrund – wurde also entweder selbst nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren oder hat mindestens einen Elternteil, bei dem das der Fall ist.