Der Fahrer soll die beiden Fahrgäste einfach ausgesetzt haben (Symbolbild).
Der Fahrer soll die beiden Fahrgäste einfach ausgesetzt haben (Symbolbild). Imago/YAY Images

Sie wollten nur ein bisschen Urlaub machen. Also flogen zwei Gäste aus Russland und Litauen in die georgische Hauptstadt Tbilisi. Das Hotel war gebucht, das Taxi über einen Onlinedienst bestellt. Doch dann begann eine Fahrt, die den beiden Fahrgästen gar nicht schmeckte.

Denn der georgische Fahrer soll laut Aussage vor Gericht im Auto ukrainische Musik gehört haben - sehr zum Missfallen der Passagiere. Die beiden beschwerten sich darüber bei dem Mann. Das wiederum passte dem Fahrer anscheinend gar nicht. Statt den Weg zum Hotel fuhr er woanders hin. „Ich nahm sie mit dem Auto zum Gombori-Pass, ließ sie da raus und naja, Sie wissen schon“, beschrieb der Taxifahrer laut Berichten der Nachrichtenseite Formula News aus Georgien die Situation.

Setzte der Taxifahrer sie wirklich wegen der Ukraine-Musik aus?

Ganz anders stellen hingegen die Fahrgäste und die Staatsanwaltschaft den Fall dar. Statt der vom der Taxi-App zu bezahlenden umgerechnet acht US-Dollar habe der Fahrer plötzlich fast 70 Euro haben wollen. Als sich die Fahrgäste geweigert haben sollen, den Wucherpreis zu bezahlen, rastete der Fahrer aus und fuhr die Gäste zu besagtem Bergpass.

Als sie die nun verlangten 175 Euro auch nicht zahlen wollten, soll der Mann einfach davon gefahren sein. Die Fahrgäste gingen zur Polizei und erstatteten Anzeige. Der Wut-Taxifahrer musste vor Gericht. Doch die Verhandlung ging zu seinen Gunsten aus: Alle 12 Geschworenen sprachen den Mann frei.

Ob der Fahrer nur dreist war oder tatsächlich die Ukraine verteidigen wollte, bleibt wohl weiter unklar. In Georgien sympathisieren jedoch viele Georgier mit der Ukraine, denn auch Teile des Kaukasus-Landes werden von russischen Truppen okkupiert. 2008 führte Russland einen kurzen, aber blutigen Krieg gegen Georgien.