Kostas (Konstantinos) Tsapakidis steht am Abend an der Toreinfahrt zu seinem griechischen Restaurant namens „Taverna Omikron“ in einem Hinterhof in Frankfurt/Main, das er seit rund 30 Jahren betreibt. 
Kostas (Konstantinos) Tsapakidis steht am Abend an der Toreinfahrt zu seinem griechischen Restaurant namens „Taverna Omikron“ in einem Hinterhof in Frankfurt/Main, das er seit rund 30 Jahren betreibt.  Frank Rumpenhorst/dpa

Nur wenige Tische sind besetzt in der „Taverna Omikron“. Normalerweise wird hier nicht nur griechisch gespeist, es gibt auch Live-Musik und Tanz. Doch es ist Corona-Pandemie – und zwar die aktuelle Welle mit einer Virus-Variante, die ausgerechnet so heißt wie das gemütliche Keller-Lokal: Omikron. „Das ist der 15. Buchstabe des griechischen Alphabets“, sagt Inhaber Kostas Tsapakidis schlicht auf die Frage, wie die Taverne zu ihrem Namen kam. Probleme bereite dies derzeit nicht, zumindest nicht zusätzlich zu denen, die Corona ohnehin schon gebracht hat.

Seit 30 Jahren gibt es das Restaurant „Omikron“ in Frankfurt

Seit 30 Jahren besteht das „Omikron“ unweit der Frankfurter Messe, das Jubiläum soll eigentlich groß gefeiert werden mit Musikern unter anderem aus Griechenland. Wann es dazu kommen kann, ist derzeit unklar. Inhaber Tsapakidis versucht es mit Humor und Zuversicht. „Wir sind keine Variante, wir sind das Original“, sagt er schmunzelnd. In seinem Lokal werde man nur mit Lebensfreude angesteckt. Die Variante werde hoffentlich das Ende der Pandemie sein, fügt er ernster hinzu.

Kostas Tsapakidis steht am Abend am Eingang zu seinem griechischen Restaurant
Kostas Tsapakidis steht am Abend am Eingang zu seinem griechischen Restaurant Frank Rumpenhorst/dpa

Italienische Eisdiele erlebt einen Selfie-Boom

Corona, Covid, Booster: Zahlreiche Begriffe haben es in knapp zwei Jahren Krise in den allgemeinen Sprachgebrauch geschafft, die zuvor schon jahrelang Firmen, Produkte oder gar Menschen bezeichneten. Auch zu deren Vorteil. Der Braukonzern Anheuser Busch Inbev berichtete über einen Absatzsprung der Bier-Sorte „Corona Extra“. Auf was dies letztlich zurückzuführen sei, sei aber nicht gesichert, sagte ein Sprecher. Unter „Corona“ (lateinisch für „Krone“ oder „Kranz“) wurden auch schon Autos und Brettspiele in Verkehr gebracht, zudem heißen zahlreiche Orte und Menschen so.

Einen regelrechten Selfie-Boom erlebte das Eis-Café „Corona“ im hessischen Taunus-Städtchen Oberursel. Das gleichnamige Virus habe für mehr Bekanntheit gesorgt, berichtet Margherita Franceschet, die das Café zusammen mit ihrem Mann betreibt. Vermutlich sei „Corona“ häufig im Internet gesucht worden und die Menschen hätten dann die Eisdiele entdeckt.

Im Eis-Café Corona machen viele Gäste gern Schnappschüsse.
Im Eis-Café Corona machen viele Gäste gern Schnappschüsse. Instagram

Viele kamen und fotografierten die Eisbecher mit „Corona“-Schriftzug oder machten Selfies außen am Café. Autos blieben für Schnappschüsse auf der Straße stehen. Wenn Kunden scherzhaft fragten, ob das Eis denn virenfrei sei, antworte ihr Mann, im Gegenteil, es sei sehr gut für die Gesundheit, sagt Margherita Franceschet. Das Eiscafé trägt seinen Namen seit 1994. Er erinnert an die Straße, in der ihr Mann aufgewachsen sei.

„Ich heiße Kovid und ich bin kein Virus“

Nicht wie das Coronavirus, aber ähnlich wie die von ihm ausgelöste Krankheit heißt ein Inder, der auf Twitter über Missverständnisse, Witze und Verwirrung berichtet: Kovid Kapoor. Mit „Covid“ als Namen für die vom Virus ausgelöste Krankheit wollte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Namen finden, der sich nicht auf eine Person oder eine Gruppe von Menschen, eine geografische Region oder ein Tier bezieht. „Ich heiße Kovid und ich bin kein Virus“, twitterte Kapoor damals. Als ihm seine Freunde zum 30. Geburtstag einen Kuchen bestellt hätten, habe die Konditorei geschrieben: „Happy birthday, #covid-30“.

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Kovid Kapoor hält eine Flasche Corona-Bier in der Hand. Er sei seit 1990 Kovid-positiv – also seit seiner Geburt.
Kovid Kapoor hält eine Flasche Corona-Bier in der Hand. Er sei seit 1990 Kovid-positiv – also seit seiner Geburt. Privat/Kovid Kapoor/dpa

Der Beginn der Kampagne für die Auffrischungsimpfung brachte der Firma für Veranstaltungstechnik „Booster“ im hessischen Taunusstein mehr Arbeit mit dem elektronischen Postfach. Bei ihm melden sich nun Menschen, die den dritten Piks haben wollten, wie Inhaber Rene Krauss berichtet.

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Auch Beschwerden über schiefgegangene Registrierungen laufen auf. Sind die Mails freundlich, antworte er, um den Irrtum aufzuklären. Alles andere ignoriere er. Im Bekanntenkreis würden zudem sehr viele „Booster“-Scherze gemacht, berichtet Krauss.

An Umbenennung habe er nicht gedacht, sagt der Inhaber und verweist auf die fast 30-jährige Firmengeschichte. Der Name „Booster“ gehe auf eine Funktion im Auto „K.I.T.T.“ aus der Serie „Knight Rider“ zurück. Die Pandemie sei für seine Firma eine sehr große Herausforderung, sagt Krauss: „Man muss improvisieren und sich immer wieder neu erfinden.“ Digitale Veranstaltungen anbieten beispielsweise und zusehen, dass man sich behaupte.