Neustadt (Dosse): Das Internat Mühle Spiegelberg bleibt wegen des Coronavirus (COVID-19) geschlossen.
Neustadt (Dosse): Das Internat Mühle Spiegelberg bleibt wegen des Coronavirus (COVID-19) geschlossen. Foto: Paul Zinken

Große Teile der Bevölkerung der Pferdestadt Neustadt (Dosse) wurden wegen des Coronavirus unter häusliche Quarantäne gestellt. Von den fast 8000 Bürgern des Amtsbereichs sind nach Behördenangaben rund 2250 betroffen. Die mögliche Infektionskette: In einem der Pferdeinternate der Stadt fand vergangenen Montag eine Beratung mit 19 Leuten statt. Dabei waren Mitarbeiter des Haupt- und Landgestüts und vor allem  Lehrer der Prinz-von-Homburg-Schule. Am Sonnabend wurde bekannt, dass eine Berlinerin aus dieser Runde positiv auf Corona getestet wurde. Daraufhin stellte das Gesundheitsamt die 18 Kontaktpersonen der Runde unter Quarantäne.

Sie wurden getestet. Am Sonntag wurden auch deren Kontaktpersonen unter Quarantäne gestellt. „Da bei der Beratung auch eine Mitarbeiterin der Amtsverwaltung dabei war, darf niemand, der mit ihr vergangene Woche dienstlich Kontakt hatte, in dieser Woche arbeiten“, sagt Mitarbeiterin Jasmine Zumwinkel. Alle 34 Leute und der Amtsdirektor sitzen nun zu Hause. „Nur ich halte hier die Stellung, weil ich frei hatte.“   

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Dieter Fuchs, der Amtsdirektor von Neustadt, ist nur per Telefon erreichbar. Er erzählt, wie die hohe Zahl von 5000 Betroffenen zustande kommt. Die Stadt selbst hat nur etwa 3500 Einwohner. „Die Prinz-von-Homburg-Schule mitsamt Grundschulteil und Hort für 730 Schüler ist bis einschließlich 17. März geschlossen“, sagt er. Dazu kommen  75 Lehrkräfte sowie Mitarbeiter, außerdem die Außenstelle einer Förderschule mit 35 Schülern, die Amtsverwaltung sowie die zwei Reitinternate. „Schüler, Lehrer und die Mitarbeiter dieser Einrichtungen sind etwa 900 Leute“, sagt Fuchs. Ausgehend von etwa vier Kontaktpersonen pro Verdachtsfall nannte Fuchs zunächst eine Zahl von bis zu 5000 Betroffenen, die aber am Montagabend auf 2250 präzisiert wurde. „Wir appellieren an die Leute, sich auch daran zu halten“, sagt der Amtsdirektor.