Studie zeigt: So haben uns Schnelltests aus der dritten Corona-Welle geholfen!
Im Mai wurden viele Menschen in Deutschland geimpft, doch bei der Bekämpfung der dritten Welle war etwas anderes entscheidender.

Sie standen immer mal wieder kurz davor, einen schlechten Ruf zu bekommen: Sie seien nicht sicher genug, lautete ein Vorwurf, später waren die Zentren für Tests in Verruf geraten, weil einige von ihnen schlecht arbeiteten und zu viel Geld abrechneten. Doch bei allen Widerständen zeigt sich: Sie sind verdammt effektiv!
Schnelltests im Mai viel effektiver als Impfungen
Wie eine Studie der Universität Bonn zeigt, haben Schnelltests das Coronavirus in der zweiten und dritten Pandemiewelle effektiv eingedämmt. Allein in diesem Mai reduzierten Schnelltests laut einer Simulation von Forschenden die Infektionszahlen in Deutschland um gut 40 Prozent, wie es in einer Mitteilung heißt. Impfungen spielten im Frühjahr dagegen bei der Senkung der Corona-Zahlen eine untergeordnete Rolle.
Obwohl die Impfrate während der dritten Corona-Welle im Frühjahr von fünf auf 40 Prozent stieg, war sie laut Studie nur für 16 Prozent des Rückgangs der Infektionszahlen im untersuchten Zeitraum verantwortlich. Entscheidend dafür waren die Schnelltests. Den Forschenden zufolge reduzierten Schnelltests bei einem positiven Ergebnis die Kontakte – im Gegensatz zu Impfungen.
Auch die Saisonalität hatte einen Einfluss auf das Ende der dritten Welle
Eine ähnlich große Rolle spielte demnach die sogenannte Saisonalität des Virus für die Infektionszahlen, also die äußeren Bedingungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie daraus folgend die Orte, wo sich Menschen trafen – vorwiegend draußen oder in Innenräumen.
Grundlage der Studie, die als Diskussionspapier veröffentlicht wurde, ist eine modellhafte Simulation des Pandemieverlaufs. Im Mittelpunkt standen dabei physische Kontakte wie Kontakte im Haushalt, bei der Arbeit, in der Schule oder Treffen mit Freunden oder Familie. Für die Simulation nutzten die Forschenden Daten des Mikrozensus und verschiedener Studien über soziale Kontakte, die bereits vor der Pandemie erhoben worden waren.
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Auf der Basis medizinischer Auswertungen simulierten sie dann die Wahrscheinlichkeit, sich bei einem Kontakt zu infizieren, und prüften, wie sich Maßnahmen wie Ausgangssperren, Kontaktbeschränkungen, Impfen sowie PCR- und Schnelltests auf die Infektionszahlen auswirkten.