Hunde und Menschen haben über die Jahre eine besondere Beziehung zueinander aufgebaut.
Hunde und Menschen haben über die Jahre eine besondere Beziehung zueinander aufgebaut. dpa/Patrick Pleul

Der Hund gilt als der beste Freund des Menschen. Und je länger man mit einem Hund zusammenlebt, umso mehr glaubt man, dass man sich mit seinem Vierbeiner auf einer ganz besonderen Ebene versteht und immer ähnlicher wird. Wie ähnlich offenbar auch Psyche und körperliche Reaktionen zusammenhängen, haben nun japanische Forscher gezeigt, denn offenbar können Hunde beim Wiedersehen mit Herrchen oder Frauchen auch Freudentränen vergießen.

Hunde können Tränen vergießen

Das Team um Takefumi Kikusui von der Azabu University in Japan hat seine Ergebnisse in der Fachzeitschrift Current Biology veröffentlicht. Die Wissenschaftler waren der Frage nachgegangen, ob nicht nur Menschen, sondern auch Hunde zum Teil bei emotionalem Überschwang weinen. „Wir haben festgestellt, dass Hunde Tränen vergießen, die mit positiven Emotionen verbunden sind“, sagte Kikusui laut einer Mitteilung. Eine entscheidende Rolle spiele dabei möglicherweise Oxytocin, bekannt auch als „Kuschelhormon“.

Kikusui und Kollegen machten die Entdeckung, nachdem einer seiner beiden Pudel Welpen bekommen hatte. Beim Säugen ihrer Welpen habe sich etwas im Gesicht seiner Hündin verändert: Ihr standen Tränen in den Augen, schildert der Wissenschaftler. „Das brachte mich auf die Idee, dass Oxytocin die Tränenflüssigkeit verstärken könnte“, so Kikusui. Das im Gehirn produzierte Hormon spielt bei der Geburt wie auch für das Zusammenleben unter Menschen eine große Rolle. Es leitet die Wehen ein, stimuliert die Milchproduktion, stärkt die Bindung zwischen Mutter und Kind und kann auch unter Erwachsenen die Paarbindung stärken und das Vertrauen in andere Menschen aufbauen.

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Aus früheren Beobachtungen wussten die Forscher um Kikusui zudem, dass bei Interaktionen sowohl bei Hunden als auch bei ihren Besitzern Oxytocin freigesetzt wird. Sie wollten nun herausfinden, ob es Hunde zum Weinen bringt, wenn sie mit Herrchen oder Frauchen wiedervereint werden. Genau das war der Fall – anders als bei einer Person, die sie nicht kannten. Auch als sie den Augen der Hunde Oxytocin hinzufügten, stieg deren Tränenmenge. Hunde, so die Forscher, scheinen also Tränen in Situationen zu produzieren, die Menschen als „glücklich“ ansehen. Offen bleibt die Frage, ob Hunde auch bei negativen Emotionen weinen.