Ein Student der Universität von Nebraska schrieb bei einem historischen Wettbewerb jetzt Geschichte. Luke Farritor gelang es als erstem, mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz einen Teil einer altrömischen Papyrus-Rolle zu entziffern.
Der 21-Jährige hatte an der sogenannten „The Vesuvius Challenge“ teilgenommen. Bei dem Wettbewerb müssen die Teilnehmer versuchen, mithilfe von moderner Technologie zusammengerollte Papyrustexte lesbar zu machen. Sie stammen alle aus der Bibliothek der Stadt Herculaneum, die zusammen mit Pompei beim Ausbruch des Vesuvs 79 nach Christus unter der Vulkanasche begraben wurde. Die ausgegrabenen Schriftrollen wurden 1752 entdeckt, sind versteinert und äußerst brüchig.

Die Schriftrolle wurde 1752 entdeckt und ist versteinert
Laut einer Pressemitteilung der „Vesuvius Challenge“ gelang es Farritor, was noch keiner vor ihm geschafft hatte: Der Student für Computerwissenschaft entschlüsselte mehr als 10 Zeichen auf einer Rolle und ein zusammenhängendes Wort. Laut des Fachjournals „Nature“ hatte er dafür einen Algorithmus entwickelt, der mithilfe von künstlicher Intelligenz nach und nach Buchstaben aus Hieroglyphen erkennen und lesbar machen kann. Das erste Wort, was dank Farritor erkennbar wurde, lautete „Porphyras“ – auf Deutsch: lila.

Farritor verriet auf einer Pressekonferenz, dass er eine Weile gebraucht hatte, um sich nach seiner erfolgreichen Entdeckung wieder zu beruhigen: „Ich bin total durchgedreht, als ich die Buchstaben sah. Ich bin fast mit dem Stuhl umgekippt und habe ein wenig geweint.“ Der glückliche Gewinner kann sich über ein Preisgeld von 40.000 Dollar freuen.


