Schwere Vorwürfe von Peta: Bei dieser Dschungelprüfung soll eine Echse zu Tode gekommen sein. RTL widerspricht.
Schwere Vorwürfe von Peta: Bei dieser Dschungelprüfung soll eine Echse zu Tode gekommen sein. RTL widerspricht. Foto: TVNow/Stefan Gregorowius

So beliebt das Dschungelcamp als Trash-TV-Sendung auch ist – immer wieder hagelt es Kritik daran, dass dabei auch lebende Tiere zum Einsatz kommen und quasi zur Requisite degradiert werden. Erst im vergangenen Jahr strich RTL daher lebende Tiere vom Speiseplan der Dschungelcamper. Doch nun erhebt die Tierrechtsorganisation Peta schwere Vorwürfe gegen die Produktion. Bei der ersten Dschungelprüfung im Ersatz-Camp sei eine Echse zu Tode gekommen. RTL widerspricht dieser Darstellung.

Dschungelcamp: Trieb eine Echse tot im Wasser?

Peta gehört seit Anbeginn des Dschungelcamps zu den schärfsten Kritikern der Show. Die Position ist seit vielen Jahren unverändert. „Tiere sind nicht dazu da, uns zu unterhalten. Besonders für exotische Wildtiere bedeutet die Aufzeichnung einer Fernsehsendung großen Stress“, heißt es daher in einer aktuellen Mitteilung. „Sie sind die Umgebung und die Transporte nicht gewöhnt, haben oft Todesangst und können dauerhafte Schäden davontragen.“

Eine Grüne Wasseragame steht auf einem Stück Holz.
Eine Grüne Wasseragame steht auf einem Stück Holz. Foto: Wikimedia Commons/Marcel Burkhard

Einen direkten Schaden soll demnach auch eine Echse, genauer gesagt eine Grüne Wasseragame, davongetragen haben. In der ersten Dschungelprüfung, in der Mike Heiter, Zoe Saip und Frank Fussbroich mit reichlich Wasser und wilden Tieren in einen Tank gesperrt wurden, sei eine der Echsen ertrunken, so der Vorwurf. „Die Tiere waren sichtlich gestresst und versuchten verzweifelt, aus dem Wasser zu kommen. Am Ende der Prüfung war eine Echse, offenbar eine Grüne Wasseragame, tot“, heißt es in der Mitteilung. Ein Tier sei regungslos im Tank von Zeo Saip mit dem Bauch nach oben treibend zu sehen gewesen. Daher sei Anzeige beim zuständigen Veterinäramt erstattet worden.

Auf Anfrage des KURIER widerspricht der ausstrahlende Sender jedoch energisch. „Alle Tiere sind wohlauf“, sagte ein Sendersprecher. „Den Vorwurf der Tierquälerei weisen wir zurück.“ Bei allen Produktionen stehe das Tierwohl im Vordergrund. Die Tiere seien über Wochen auf die Prüfungen und den Kontakt mit Menschen vorbereitet worden. Zudem sei während der gesamten Sendung Fachpersonal anwesend, darunter die Tierlehrerin Diana Antoine, die schon lange in dem Beruf arbeitet, wie der Sendersprecher betont. Sie und die anderen Tiertrainer würden sofort eingreifen, sollte ein Tier gefährdet sein. Der Transport finde mit einem vom Veterinäramt abgenommenen Spezialtruck statt.

Aber wie erklärt sich der Sender die kurzen Sequenzen, in denen eine Grüne Wasseragame tatsächlich mit dem Bauch nach oben zu sehen ist? Der Sendersprecher: „Es muss eine Wasserwelle gewesen sein und es kann durchaus sein, dass Echsen so eine Haltung einnehmen, aber alle Tiere leben!“

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An der grundsätzlichen Kritik ändert die Stellungnahme des Senders freilich nichts. Denn die Kritik von Peta geht weit über einzelne Beispiele hinaus. Die Organisation kritisiert seit Jahren, dass „Tiere wie Kakerlaken und Maden als Ekelfaktor und nicht als fühlende Lebewesen“ dargestellt werden. Dadurch bliebe Mitgefühl für das Leiden und die Bedürfnisse dieser Tiere auf der Strecke. Auf die Peta-Forderung, lebendige Tiere aus der Show herauszulassen, ging RTL aber bislang nie ein.