Tim Lobinger im Jahr 2020.
Tim Lobinger im Jahr 2020. Imago/Kirchner-Media

In den 2000er Jahren war Tim Lobinger einer der besten Stabhochspringer Deutschlands. Bei Welt- und Europameisterschaften sammelte er vor allem in der Halle mehrere Medaillen. Doch nach der Karriere schlug der Krebs zu. 2017 wurde bei ihm eine besonders aggressive Form der Blutkrankheit Leukämie festgestellt. Nach zahlreichen Chemotherapien und einer Stammzellentransplantation schien der Krebs besiegt.

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Doch der Krebs kam zurück, einmal 2018 in einer „leicht mutierten Form“, wie Lobinger 2018 in einem Interview sagte – und nun noch einmal, nachdem der ehemalige Weltklasse-Athlet 2019 von sich sagte, krebszellenfrei und gesundheitlich stabil zu sein. Im Interview mit der Zeitschrift Bunte sprach Lobinger nun über den erneuten Rückschlag!

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Tim Lobinger: Der Krebs kam immer wieder zurück

Im Jahr 2021 habe er einen Krebs-Schub bekommen, berichtet der inzwischen 49 Jahre alte Lobinger, den die letzten Monate deutlich gezeichnet haben, wie auf Instagram-Fotos zu sehen ist.

Er leide unter dem Multiplen Myelom, einer bösartigen Erkrankung des Knochenmark. „Myelome sind Tumore, die überall wachsen können“, erklärt Lobinger. Er habe starke Schmerzen am Rücken verspürt, doch alle Therapien hätten nicht richtig angeschlagen. „Das war unglaublich, in welchem Tempo ich abgebaut habe.“

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Sein letzter Strohhalm war die sogenannte CAR-T-Zell-Therapie, für die er von seiner Wahlheimat München nach Würzburg ins Uni-Klinikum ging. Dort, so erzählt er es dem Magazin, seien ihm Zellen entnommen worden, die in einem US-Labor genetisch verändert und ihm dann wieder zugeführt wurden. „Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich diese Therapie bekommen durfte“, sagte Lobinger.

Die Erwartungen waren hoch, sagt er. Schließlich würden viele Patienten die Therapie gut vertragen. Doch schnell stellte sich Ernüchterung ein. „Normalerweise ist es so, dass man an Tag eins, zwei und drei hohes Fieber bekommt und man merkt, jetzt wirken die genetisch veränderten Zellen, jetzt fangen sie an, den Krebs aufzufressen“, erklärt Lobinger. Doch bei ihm passierte einfach nichts. Kein Fieber, keine Reaktion auf neurologische Tests.

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Tim Lobinger bangt einmal mehr um sein Leben

Nach 14 Tagen wurde er aus der Uni-Klinik entlassen und es schien, als habe die Therapie nicht angeschlagen. „Sie gehören zu den weniger als zehn Prozent, die nicht auf die Zellen reagieren. Es tut uns sehr, sehr leid“, wurde Lobinger mitgeteilt. Und der dachte: „Das war es jetzt.“

Doch dann passierte das Wunder – und die Therapie wirkte doch noch bei ihm. „Man konnte zusehen, wie die Tumore zurückgingen. Die hatte man zu dem Zeitpunkt ja sogar durch die Hose sehen können“, erzählt der dreifache Vater. „Innerhalb von zwei, drei Tagen waren plötzlich Teile der Tumore einfach weg.“ Eine Achterbahnfahrt, die er nur schwer verarbeiten konnte.

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Tim Lobinger war ein erfolgreicher deutscher Stabhochspringer.
Tim Lobinger war ein erfolgreicher deutscher Stabhochspringer. Imago/Beautiful Sports

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Es sei schwer nach derartigen Erlebnissen, positiv in die Zukunft zu sehen, doch es scheint ihm zu gelingen, wenn er zurückdenkt. Denn bei seiner ersten Krebs-Diagnose gaben ihm die Ärzte drei bis fünf Jahre, wenn wissenschaftlich nichts passiert. Nun seien fünf Jahre rum, sagt Lobinger. „Und dank der Wissenschaft sitze ich heute hier.“

Tim Lobinger will weiter kämpfen

Sein Ziel: „Wenn ich mich jetzt noch einmal zwei, drei Jahre schleppe, gibt es da mit Sicherheit wieder eine andere Therapiemöglichkeit, die mir helfen kann. Und wenn meine Chance nur ein Prozent ist, ergreife ich sie.“ Er sei ein Kämpfer und nun wolle er dem Krebs erneut den Kampf ansagen – für seine Freunde und seine Familie.

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Tim Lobinger hat zwei erwachsene und ein kleines Kind von zwei verschiedenen Frauen. Sohn Ley-Tyger ist Fußballer bei Fortuna Düsseldorf, Tochter Kendra-Fee hat eine Social-Media-Agentur. Sein kleiner Sohn wird in diesem Jahr 6 Jahre alt.