Der Fall Rammstein

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Shelby Lynn – und so reagiert sie!

Wende im Fall Rammstein? Die Staatsanwaltschaft Vilnius ermittelt jetzt gegen Shelby Lynn. Sie hatte als Erste Vorwürfe gegen Till Lindemann erhoben.

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Till Lindemann, Frontsänger der Band Rammstein, steht während der Deutschland-Tournee mit dem Album „Zeit“ auf der Bühne.
Till Lindemann, Frontsänger der Band Rammstein, steht während der Deutschland-Tournee mit dem Album „Zeit“ auf der Bühne.Malte Krudewig/dpa

Die Nordirin Shelby Lynn hatte schwere Anschuldigungen gegen Till Lindemann erhoben, nachdem sie im Mai ein Rammstein-Konzert in Vilnius (Litauen) besucht hatte. Sie sei nach einer After-Show-Party mit dem Rammstein-Sänger mit blauen Flecken am Körper aufgewacht und konnte sich nach eigenen Angaben an nichts mehr erinnern. Nach ihrem Post in sozialen Medien äußerten sich auch andere Frauen, die ähnliche Erlebnisse schilderten.

Laut einem Bericht der Bild-Zeitung bahnt sich eine Wende in dem Fall an. Es werde nun geprüft, ob die 24-Jährige Lynn eine Falschaussage gemacht habe. Die Staatsanwaltschaft Vilnius ermittele laut dem Bericht gegen Shelby Lynn – und das schon seit zwei Monaten! Auch für sie gilt, wie für Till Lindemann, die Unschuldsvermutung.

Shelby Lynn reagiert auf Berichte: „Das ist ein Haufen Scheiße!“

Das Ermittlungsverfahren gegen Lynn wurde im Juli 2023 eingeleitet, erklärte ein Sprecher der Bezirksstaatsanwaltschaft Vilnius. Weitere Details sind noch nicht bekannt. „Um das laufende Ermittlungsverfahren nicht zu behindern, werden keine detaillierteren Informationen bekannt gegeben“, so der Sprecher zu Bild.

Shelby Lynn reagierte am Donnerstag auf die Berichte über Ermittlungen gegen sie. In ihrer Instagram-Story schrieb sie: „Das ist verdammt lustig, davon höre ich zum ersten Mal. Die Polizei hat mich nicht kontaktiert, das ist ein Haufen Scheiße!“ Dazu postete sie den Screenshot eines Artikels, der über die Ermittlungen gegen sie berichtet. „Gegen mich wird definitiv nicht ermittelt“, erklärte Lynn.

Staatsanwaltschaft Berlin hat Ermittlungen gegen Lindemann eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Berlin hatte bereits im August alle Ermittlungen gegen Till Lindemann eingestellt – ohne Ergebnis. Sie war aktiv geworden, nachdem mehrere Frauen, teilweise anonym, in den Medien Vorwürfe sexualisierter Gewalt gegen den Rammstein-Sänger geäußert hatten. Es habe jedoch keine Beweise gegeben, die für eine Anklage genügt hätten, erklärte die Staatsanwaltschaft im August.

Auch zu dem Fall Shelby Lynn sagte die Staatsanwaltschaft damals, dass sich nach Auswertung der Unterlagen „keine konkreten tatsächlichen Anhaltspunkte für Sexualstraftaten durch den Beschuldigten“ ergeben hätten. Die Herkunft eines Blutergusses lasse sich nicht eindeutig zuordnen.

Till Lindemann (60) hatte stets über seine Anwälte seine Unschuld beteuert. Nachdem die Staatsanwaltschaft Berlin ihre Ermittlungen offiziell eingestellt hatte, meldete er sich auf Instagram zu Wort. „Ich danke allen, die unvoreingenommen das Ende der Ermittlungen abgewartet haben“, schrieb Lindemann.

Die Amadeu-Antonio-Stiftung sammelt unterdessen weiter Geld auf einer Online-Spendenplattform. Ihr Aufruf lautet: „Es gibt immer mehr Vorwürfe gegen Till Lindemann. Niemand soll sich entmutigt fühlen, offen über Erfahrungen zu sprechen. Deshalb sammeln wir hier Geld, um die mutmaßlich Betroffenen zu unterstützen und die Machtverhältnisse auszugleichen.“ Der Spendenstand am Donnerstagabend: mehr als 826.000 Euro von über 70.300 Spendern.