Véronique Monguillot (2. v.r.) führte den Solidaritätszug durch Bayonne mit ihren Töchter Mélanie, Marie und Manon (v.l.) an. (Photo by Iroz Gaizka / AFP)
Véronique Monguillot (2. v.r.) führte den Solidaritätszug durch Bayonne mit ihren Töchter Mélanie, Marie und Manon (v.l.) an. (Photo by Iroz Gaizka / AFP) Foto: AFP/Gaizka Iroz

Mehr als 6000 Menschen hatten sich am Mittwoch am Balichon-Kreisel in Bayonne versammelt, um ihre Solidarität mit Philippe Monguillot (58) zu bekunden. Mit weißen Shirts, Hemden und Jacken bekleidet zogen sie zum rund zwei Kilometer entfernten Krankenhaus Centre Hospitalier de la Côte Basque, wo der Busfahrer, bei dem der Hirntod festgestellt wurde, seit Sonntagabend liegt. Zwei der Täter sitzen inzwischen in Haft.

Insgesamt wird gegen vier Männer ermittelt. Den beiden Hauptverdächtigen (22, 23) wird Totschlag vorgeworfen. Ein Richter ordnete Untersuchungshaft an. Gegen zwei weitere Männer wird wegen Beihilfe und unterlassener Hilfeleistung ermittelt.

Sie alle sollen am Sonntagabend auf Philippe Monguillot losgegangen sein, nachdem er sie aufgefordert hatte, wegen der Corona-Pandemie im Bus einen Mundschutz aufzusetzen. Die Staatsanwaltschaft betonte, nichts erkläre ihre „extreme Gewalt“. Die Verdächtigen stießen demnach Monguillot aus dem Bus. Die beiden Hauptverdächtigen schlugen und traten ihn gegen den Kopf und den Oberkörper, ehe sie zusammen mit den anderen beiden flüchteten und ihr Opfer auf dem Bürgersteig zurückließen.

An der Bushaltestelle, an der Philippe Monguillot zusammengeschlagen wurde, legten die Trauernden Blumen ab. Das Bild zeigt den Busfahrer mit seiner Frau Véronique.
An der Bushaltestelle, an der Philippe Monguillot zusammengeschlagen wurde, legten die Trauernden Blumen ab. Das Bild zeigt den Busfahrer mit seiner Frau Véronique. Foto: AFP/Gaizka Iroz

Monguillot, der nächstes Jahr in Rente gehen wollte, hinterlässt eine Frau und drei erwachsene Töchter (18, 21, 24). Zusammen mit Freunden organisierten sie den „Weißen Marsch“ zu ehren ihres Ehemannes und Vaters. Zu akzeptieren, dass er nur noch von Maschienen am Leben gehalten wird, fällt allen schwer. Die älteste Tochter Mélanie schrieb am Dienstag noch auf der Soli-Facebook-Seite: „Papa ist nicht gestorben. Sein Gehirn reagiert nicht mehr, aber sein Herz schlägt noch.“

Doch die ganze Familie weiß, dass es nur die Maschinen sind, die dafür sorgen, dass Philippe Monguillot noch atmet. „Wir werden meinen Mann zum Abschied küssen“, sagte seine Frau Véronique dem „Parisien“. „Wir werden uns verabschieden.“