Ein Solarstrom-Gerät für den Balkon. So können auch Mieter ihren eigenen Strom produzieren.
Ein Solarstrom-Gerät für den Balkon. So können auch Mieter ihren eigenen Strom produzieren. dpa/Laura Ludwig

Man hört es derzeit von überall von den Dächern pfeifen: Im Winter könnte die Energie in Deutschland knapp werden. Grund dafür ist vor allem die verschnarchte Energiewende in Deutschland und die damit verbundene Abhängigkeit von russischem Gas. Das weiß man in Moskau und versucht nun, die deutsche Unterstützung für die Ukraine, die sich seit Ende Februar einem russischen Angriffskrieg erwehrt, mit ausbleibenden Gaslieferungen zu brechen.

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Ausbaden müssen das am Ende wohl die Verbraucher, die schon jetzt auf einen entbehrungsreichen Winter eingeschworen werden. Und sie suchen nach Alternativen. Doch was machen Mieter, die sich nicht einfach eine Photovoltaikanlage aufs Dach bauen können? Für diese sind nun kleine Solar-Geräte auf dem Markt. Doch was taugen die?

Sie wollen Ihre Stromkosten langfristig reduzieren, wohnen aber in einer Wohnung? Auch dafür gibt es Solarstromanlagen zur Produktion von Sonnenstrom. Die sind so klein, die passen auf fast jeden Balkon.

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Solaranlage für den Balkon: Die Montage

Die kleinen Solarstrom-Geräte sind so handlich, dass sie sich an einem Balkon, einer Hauswand oder einer Gartenhütte befestigen lassen. Und das können Sie sogar selbst machen. Ein Handwerker muss zur Installation nicht kommen. Denn die Geräte werden laut Verbraucherzentralen im einfachsten Fall an eine vorhandene Steckdose gehängt.

Anlagenkäufer müssen aber eine Elektrofachkraft mit der Prüfung ihres Stromkreises für die Einspeisung von Solarstrom beauftragen. Das sieht eine Installationsnorm vor. Gegebenenfalls muss zum Beispiel eine Energiesteckdose nachgerüstet werden.

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Solaranlage für den Balkon: Die Technik

Das wesentliche Element dieser Solaranlagen sind ein oder zwei Paneele, die gemeinsam eine Leistung von höchstens 600 Watt erzeugen. Durch Sonneneinstrahlung wird Gleichstrom produziert. Dieser wird in dem Gerät dann zu Netzstrom umgewandelt – und geht über einen gewöhnlichen Schuko-Stecker in das häusliche Stromnetz über.

Die Anlagen sind nur für den Eigenbedarf vorgesehen und speisen nicht in das allgemeine Netz ein. Die Verbraucherzentralen sprechen auch von einem Strom erzeugenden Haushaltsgerät, da es sich eigentlich nicht um eine „Anlage“ im technischen Sinn handele.

Die Geräte werden zumeist von Online-Händlern vertrieben – etwa auch als Mini-Solaranlagen, Plug-and-Play-Solaranlagen oder als Balkonmodule.

Solaranlage für den Balkon: Die Daten

Zwischen 350 und 600 Euro kosten Stecker-Solargeräte mit Standard-Modulen laut den Verbraucherzentralen. Nachteil: Bei dem zwar im Vergleich zu üblichen Photovoltaikanlagen niedrigen, dann aber doch recht hohen Preis leistet man aktuell zwar einen Beitrag in der Energiekrise – und ganz grundsätzlich einen Beitrag in der Energiewende. Die Haushaltskasse hat aber erst mal wenig davon.

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Ein Standardmodul mit 380 Watt Leistung, das auf einem schattenfreien Südbalkon hängt, liefert laut den Verbraucherschützern etwa 280 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Das ist etwa so viel wie ein Kühlschrank oder eine Waschmaschine in einem Zweipersonenhaushalt verbraucht. Vor dem Ukraine-Krieg kostete der Stromverbrauch eines Kühlschranks etwa 25 bis 40 Euro im Jahr. Es müssen also mehrere Jahre vergehen, bis sich die Investition finanziell lohnt. Die steigenden Strompreise federt die eigene Anlage aber sicher ab – und refinanziert sich so auch schneller.