Ein Händler sortiert frisches Gemüse an seinem Verkaufsstand auf einem Wochenmarkt.
Ein Händler sortiert frisches Gemüse an seinem Verkaufsstand auf einem Wochenmarkt. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Die deutschen Supermärkte erholen sich gerade von den Hamsterkäufen der ersten Corona-Wochen. Abgesehen von der Maskenpflicht bietet das Einkaufen als Alltagsbeschäftigung ein Stück Normalität. Doch an den wieder voller werdenden Regalen treten deutliche Preisschwankungen zutage. Sie sind Ausdruck der Krise.

Im Mittel stiegen die Nahrungsmittelpreise im April im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent. Vor allem bei Gemüse ist der Anstieg deutlich. Hier gab es ein Plus von 26 Prozent, bei Obst immerhin von 14 Prozent. Daran hat auch Corona Schuld, denn fehlende Erntehelfer und Logistikhindernisse in den schwer gebeutelten Staaten Italien und Spanien treiben den Preis in die Höhe.

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Tonnenweise Pommeskartoffeln sind über

Bei Kartoffeln ist die Entwicklung entgegengesetzt. Das liegt vor allem an der Schließung gastronomischer Betriebe, die die Nachfrage nach Pommes extrem hat einbrechen lassen. „Der faktische Wegfall des Außerhaus-Verzehrs bringt den Absatz in ganz Europa praktisch zum Erliegen“, heißt es in einer Analyse des Deutschen Bauernverbands. Einige Verarbeiter hätten die Produktion schon stillgelegt. Marktexperten schätzten einen „Überhang“ an Fritten-Kartoffeln von zwei Millionen Tonnen in Nordwesteuropa. Da die anfänglich hohe Nachfrage an Speisekartoffeln langsam abebbt, ist auch hier mit sinkenden Preisen zu rechnen.

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Geflügel- oder Schweinefleisch werden durch den Wegfall der Gastronomie ebenfalls nicht so stark nachgefragt wie vor der Coronakrise. Die Laufende Geflügelproduktion beispielsweise konnte nicht abverkauft werden. Übermengen müssen eingefroren werden. Die Preise für Schwein bleiben aber dennoch stabil. Grund dafür sind die Afrikanische Schweinepest, die in China einen hohen Import notwendig macht.