Die heißen und trockenen Sommer der vergangenen Jahre haben die Politik auf den Plan gerufen: Wie kann die Wasserversorgung bundesweit garantiert werden. 
Die heißen und trockenen Sommer der vergangenen Jahre haben die Politik auf den Plan gerufen: Wie kann die Wasserversorgung bundesweit garantiert werden.  dpa/Julian Stratenschulte

Nach den zuletzt vielerorts trockenen Sommern hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) vor Wassermangel in Deutschland gewarnt. „Für die Zukunft ist es nicht selbstverständlich, dass es überall Wasser im Überfluss gibt“, sagte sie und stellte am Dienstag eine mögliche Lösung vor: Das Wassermanagement soll bis 2030 deutlich verbessert werden.

So plant Svenja Schulze den Kampf gegen den Wassermangel in Deutschland

Grundlage für die Pläne soll laut Schulze eine bessere Datenlage sowie der Ausbau von Versorgungsnetzen zwischen Regionen mit unterschiedlicher Wasserverfügbarkeit sein. Insgesamt sei Deutschland ein wasserreiches Land, aber in einigen Regionen werde angesichts der Folgen des Klimawandels das Wasser knapp, so Schulze. „Wir müssen jetzt Vorsorge ergreifen.“

Zur Modernisierung des Wassersektors und zur Anpassung der Gewässer an den Klimawandel schlägt Schulze ein Sofortprogramm in Höhe von einer Milliarde Euro vor, die in den kommenden zehn Jahren investiert werden sollen. Der Entwurf, den das Ministerium nach zwei Jahren Beratung mit Unternehmen, Verbänden, Ländern und Kommunen erarbeitet hat, wird ergänzt durch ein Programm mit 57 Maßnahmen.

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Bundesumweltministerin Svenja Schulze
Bundesumweltministerin Svenja Schulze Imago/M. Popow

Die Behörden von Bund und Ländern sollen demnach künftig genauer vorhersagen können, wo Wasser gebraucht wird. Das Ministerium geht davon aus, dass zusätzliche Verbundnetze und Fernleitungen nötig sein werden, um regionale Unterschiede bei der Wasserverfügbarkeit auszugleichen. Im Fall von regionaler Wasserknappheit sollten sogenannte «Wassernutzungshierarchien» greifen: Die Versorgung mit Trinkwasser und der Wassermindestbedarf für Tiere und Pflanzen sollen dann dem Plan zufolge Vorrang haben.

Unternehmen sollen beim Kampf gegen Wassermangel in die Pflicht genommen werden

Auch Bürgerinnen und Bürger sollen einen Teil beitragen. Über «smarte Wassertarife» könnten sie künftig Anreize bekommen, ihren Wasserverbrauch an die Verfügbarkeit anzupassen. So könnte das Wasser günstiger werden in Zeiten, in denen die Nachfrage gering ist. Auch Unternehmen, die mit ihren Produkten das Wasser belasten, will Schulze stärker in die Pflicht nehmen. So sollen sie sich nach dem Plan etwa an der Finanzierung von neuen Klär- und Wasseraufbereitungsanlagen beteiligen.

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Schulzes Ziel sei es, dass „auch in 30 Jahren sauberes Wasser immer und überall in Deutschland ausreichend verfügbar ist“, so die SPD-Politikerin. Fertig zur Umsetzung ist diese Strategie allerdings noch nicht. Es handele sich derzeit um einen Entwurf ihres Ministeriums, der von einer künftigen Bundesregierung noch verabschiedet werden müsse.