Neue OECD-Studie
So glücklich sind die Deutschen
Die Lebenserwartung steigt immer weiter. Ungleichheit bleibt aber ein großes Problem.

Die gute Nachricht vorneweg: In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Lebensbedingungen in Deutschland und 35 weiteren Industriestaaten deutlich verbessert. Das geht aus einer Untersuchung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor, deren Ergebnisse gestern in Paris vorgestellt wurden. Allerdings sehen sich laut der Studie bestimmte Bevölkerungsgruppen weiterhin mit massiven Ungleichheiten konfrontiert.
Positiv heben die Autorinnen und Autoren hervor, dass sich die Lebenserwartung seit 2010 in den meisten Ländern verlängert habe. Deutschland liegt sogar noch über dem OECD-Mittelwert von 80,5 Jahren. Kinder, die aktuell in Deutschland geboren werden, haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 81,1 Jahren. Ebenfalls eine gute Nachricht sei, dass die Beschäftigungsquote bei den 25- bis 64-Jährigen durchschnittlich um fast fünf Prozentpunkte gestiegen sei.
Teures Wohnen, ungleiches Einkommen und niedrige Lebenszufriedenheit
Gleichzeitig stagnierten aber seit 2010 die Erschwinglichkeit von Wohnraum, die Wahlbeteiligung und die Einkommensungleichheit. Mehr als jeder dritte OECD-Haushalt (36 Prozent) lebt in finanzieller Unsicherheit – das heißt, dass die Menschen dem Risiko ausgesetzt sind, in Armut zu geraten, wenn sie auf drei Monatseinkommen verzichten müssten. Auch in Deutschland sind es 31 Prozent.
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Hierzulande leben laut der Studie zudem zehn Prozent der Bevölkerung in relativer Einkommensarmut. Im OECD-Mittel sind es zwölf Prozent. Dennoch empfinden mehr Deutsche (neun Prozent) eine niedrige Lebenszufriedenheit als in allen OECD-Staaten (sieben Prozent). Zudem ist mehr als ein Fünftel der Menschen im Land nicht zufrieden damit, wie es seine Zeit verbringt (OECD: 14 Prozent).
Große Ungleichheit zwischen Männer und Frauen
Mit Blick auf Geschlechtergerechtigkeit haben in Deutschland mehr Männer Mitspracherecht in der Politik, sie verdienen mehr und haben ein höheres Gefühl der Sicherheit. Laut der Studie liegt die Gender Pay Gap, also die Lücke zwischen dem durchschnittlichen Verdienst von Männern und Frauen bei 16,2 Prozent – und damit deutlich über dem Wert der OECD (12,9 Prozent).
Und auch in Bezug auf die sozialen Schichten sind die Einkommen ungerecht verteilt: Die oberen 20 Prozent verdienen in Deutschland 4,6-mal so viel wie die unteren 20 Prozent. In der OECD ist der Faktor sogar 5,4.
Die größten Verbesserungen des Wohlstands gegenüber 2010 gab es übrigens in den Ländern Osteuropas.